franzoesische weine

Wein war bis dato für mich, als klassischer Biertrinker, noch nie ein großes Thema. Wenn schon was anderes alkoholisches dann gerne mal ein Longdrink, aber das war, es auch schon. Und irgendwie bin ich somit auch in all den Jahren mehr oder weniger gut um Weine herum gekommen. Doch damit sollte in diesem Frühjahr endgültig Schluss sein. Wir waren bei Verwandten meiner Frau in der Schweiz eingeladen und auf die Frage, ob und was wir als Präsent mitbringen können und sollen, hieß es schlich, dass ein französischer Wein stets und gerne willkommen wäre. War ja klar, dachte ich mir woher nehmen und vor allem welchen? Sicher nicht den Erstbesten vom Discounter, schließlich will man sich vor Weinkennern ja nicht blamieren. Also hieß es, sich im Internet erst mal genausten über französische Weine für jeden Geschmack zu informieren. Keine leichte Aufgabe, aber dankenswerterweise gibt es ja inzwischen zahlreiche Fachseiten, die auch dem unbedarften Laien weiterhelfen. Und los ging es für mich in die Welt des Weins aus Frankreich, und da ich sicher nicht der Einzige bin, der diesbezüglich Nachholbedarf hat, habe ich gleich mal die wichtigsten Fakten zusammengestellt:

Auch wenn es mittlerweile aus vielen anderen Ländern gute und hochwertige Qualitätsweise gibt, so nehmen französische Weine, neben den italienischen natürlich, immer noch in der Welt des Weins eine besondere Stellung ein. Doch ungeachtet des ewigen Wettstreites mit Italien um die höchste Produktionsmenge gilt Frankreich für zahlreiche Weinliebhaber immer noch als das Maß aller Dinge. Dies liegt neben den erstklassigen Weinen der französischen Winzer selbst nicht zuletzt auch an den unterschiedlichen französischen Regionen mit ihren jeweils eigenen klimatischen und geologischen Gegebenheiten und damit auch für die abwechslungsreichsten Weine des Landes sorgt.

Zudem verfügt Frankreich auch über eine zweieinhalb Jahrtausende alte Tradition im Weinanbau, die auf die Kelten, aber vor allem auch auf die Griechen zurückzuführen ist. So sollen griechische Siedler bereits 600 Jahre vor Christus mit dem Anlegen erster Weinkulturen begonnen haben. Den Weinbau weiter organisiert haben anschließend die Römer, indem sie den Anbau von Wein bis zur Mosel und Loire vorantrieben. Im späten Mittelalter nahmen sich dann die Mönche dem Weinbau an. Gelehrt und keineswegs als Kostverächter bekannt, perfektionierten sie mit der Erforschung der Eigenschaften von optimalen Eigenschaften der Böden, des Klimas und der unterschiedlichen Rebsorten sowohl den Anbau wie auch die optimale Weiterverarbeitung der edlen Tropfen. In den späteren Jahrhunderten und Frankreichs Aufstieg zu einem der mächtigsten europäischen Königshäuser wurde der Weinkonsum weiter kultiviert und galt gerade unter Adeligen und reichen Bürgern als Genuss.
Im 19. Jahrhundert hatte sich dann vor allem das Gebiet um Bordeaux zu einer der renommiertesten Weinanbauregionen in der Welt entwickelt. Der Export von französischen Weinen erreichte zugleich neue Rekordzahlen und die Oberschicht fand immer mehr Gefallen an prickelnden Schaumweinen aus der Champagne wie eleganten Weinen aus Burgund. Der späteren Reblauskatastrophe und beiden Weltkriegen folgten Absatzprobleme, Massenproduktion, Billigangebote und neue Konkurrenz aus Übersee, dem sich die französischen Winzer durch die erfolgreiche Kombination aus Tradition und Moderne samt dem einzigartigen Charakter der französischen Weinkultur erfolgreich entgegenstellten.

Aufgrund der unterschiedlichen geologischen Strukturen und Klimazonen gibt es auch nicht die französische Weinrebsorte, sondern verschiedene, die sich auch international durchgesetzt haben. So zählen unter anderem Merlot, Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Syrah, Grenache und Pinot Noir zu den wichtigsten roten Rebsorten. Bei den weißen Rebsorten dominieren dagegen Chardonnay und Sauvignon Blanc, die alle wiederum nach verschiedenen Kriterien (u.a. Rebsorte, Alkoholgehalt) in vier Kategorien eingeteilt werden. Dabei handelt es sich dann aufsteigend, nach Qualität und Preis, um den Tafelwein („Vin de Table“), den Landwein („Vin de Pays“), VDQS („Vin Délimité de Qualité Supérieure“) und den AOC oder AC („Vin d’Appellation D’Origine Contrôlée“), was auf mehr als die Hälfte der französischen Weine heutzutage zutrifft und die höchste Qualitätsstufe mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung kennzeichnet.

Aber das alles wäre ja noch nicht kompliziert genug, wenn es nicht noch regionale Unterschiede bei der Einteilung der Weine geben würde. So gibt es je nach Region auch noch weitere Qualitätsbezeichnungen für die hochwertigsten Weine, wie zum Beispiel „Cru“ oder „Gran Cru“, aber alles Weitere an Details zum Wein würde an dieser Stelle zu weit führen.

Jedenfalls habe ich so mal wieder was in Sachen edler Genuss im Kleinen dazugelernt. Damit und mit fachkundiger Beratung eines Weinhändlers um die Ecke, habe ich dann auch den richtigen Tropfen gefunden. Zumindest hat er unseren Gastgebern sehr gemundet und hatte aufgrund meiner Online-Recherche auch gleich noch einen heißen Tipp für die Verwandten, wo sie demnächst französische Weine für jeden Geschmack einfach und bequem online bestellen können!

Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de

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