Vor wenigen Jahren noch eine kostspielige Techniksensation mit nur wenigen Anwendungsgebieten, hat sich der 3D-Druck inzwischen so sehr etabliert und ist vor allem so preiswert, dass er zunehmend auch im Privathaushalt zu Anwendung kommt. Was der US-Amerikaner Chuck Hull vor 33 Jahren erfand, ist heute massentauglich geworden.

Zwei Drittel der Deutschen planen die Anschaffung

Nach einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid, die im Auftrag des Elektronikhändlers Reichelt erstellt wurde, sind circa zwei Drittel aller privaten Haushalte in Deutschland entschlossen, sich einen 3D-Drucker anzuschaffen. Zurzeit besitzen lediglich zwei Prozent aller Deutschen solch ein Gerät. Wie bei allen innovativen Produkten sind bezahlbare Preise sowie die Anwendungsmöglichkeiten, die die Geräte für den Einsatz zu Hause bieten die Knackpunkte, die über den Kauf entscheiden. Die Chancen auf endgültigen Durchbruch im Markt stehen gut: Denn es drängen sogenannte Fertigdrucker auf den Markt, die vor der Nutzung nicht mehr kompliziert zusammengebaut werden müssen und mit ein paar Handgriffen betriebsbereit sind. Bei Reichelt gibt es solche Geräte und auch das nötige Verbrauchsmaterial im Angebotsportfolio.
Die Geräte, die aktuell auf dem Markt angeboten werden, arbeiten mehrheitlich mit dem Schichtschmelzverfahren. Dabei wird geschmolzener Kunststoff durch eine Düse Schicht für Schicht übereinander aufgetragen, bis das gewünschte Objekt fertiggestellt ist.

Die verschiedenen Einsatzbereiche für den Privatanwender

Wie die Emnid-Umfrage ergab, ist das Betreiben eines 3D-Druckers daheim für die Deutschen im Wesentlichen aus zwei Gründen interessant:

  • Viele interessiert die Herstellung von Ersatzteilen, Hobby- oder.
  • Zehn Prozent der Befragten wollen sich in nächster Zeit einen 3D-Drucker anschaffen.
  • 39 Prozent wollen mit dem Kauf warten, bis die Geräte noch günstiger werden.
  • 30 Prozent wollen einen 3D-Drucker nur dann erwerben, wenn ihnen die Anwendungsmöglichkeiten der Geräte zusagen.

Drei Anwendungsarten erwiesen sich bei der Umfrage von TNS Emnid, als besonders wichtig:

  • 54 Prozent fanden die Herstellung von Deko-Artikeln realistisch,
  • 53 Prozent die von Hobby-Artikeln und
  • 48 Prozent wünschen sich die Herstellung von Ersatzteilen nach Vorlagen aus dem Internet.(Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich)

Zukunftsthema: Mahlzeiten aus dem 3D-Drucker

Was heute noch an Science-Fiction-Filme erinnert, ist für die jüngere Generation durchaus bereits vorstellbar: Immerhin 24 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 23 Prozent der 25- bis 34-Jährigen könnten es sich vorstellen, sich eine Mahlzeit mithilfe eines 3D-Druckers zuzubereiten. Ein weiteres Indiz dafür, dass 3D-Drucker aus den Haushalten der Zukunft nicht mehr wegzudenken sein werden.

Es gibt im 3D-Druck mehrere Druckverfahren:

  • beim Fused Deposition Modeling (FDM) schmelzen heiße Düsen die Rohstoffe zu einer dickflüssigen Masse, die vom Druckkopf als sehr dünner Faden Schicht für Schicht aufgetragen wird, bis das gewünschte Objekt die fertige Form erreicht hat. Das Verfahren gilt als extrem schnell, und die Objekte sind besonders belastbar.
  • Selective Laser Sintering (SLS) oder Selective Laser Melting (SLM) ist 3D-Druck mit Pulver. Der Rohstoff wird in Pulverform Schicht für Schicht aufgetragen und mithilfe eines Lasers verschmolzen.
  • Stereolithografie (STL oder SLA) ist 3D-Druck mit Kunstharz. Sind Objekte gewünscht, die absolut glatt oder besonders filigran sein sollen, ist Stereolithografie die Technik der Wahl. Flüssiger Kunstharz wird in einem Gefäß durch UV-Licht gehärtet, um das gewünschte Objekt zu erhalten.
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