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Nachhaltigkeit - Was ist das?

Den Begriff der Nachhaltigkeit kommt in vielen verschiedenen Bereichen unseres Lebens vor. Die offizielle Definition aus dem Jahre 1987 der Vereinten Nationen ist nicht sonderlich präzise, daher gibt es bezüglich des Begriffs einen großen Spielraum an Interpretationen. Die Definition bezeichnet nachhaltiges Handeln als Handlungsart, bei der die gegenwärtigen Bedürfnisse befriedigt werden aber trotzdem nicht den Bedürfnissen der nachfolgenden Generation geschadet wird.

Eigentlich heißt dies in anderen Worten, dass man sein Handeln nicht nur auf seine eigenen Bedürfnisse ausrichten sollte, sondern stets bedacht werden muss, welche Konsequenzen das Handeln für die Zukunft und die Mitmenschen hat.

Das Übernehmen von Verantwortung

Übersetzt werden könnte nachhaltiges Handeln also auch mit dem Übernehmen von Verantwortung zu übersetzten. Im wirtschaftlichen Zusammenhang bedeutet es, Gewinne zu erzielen und dabei auf soziale und umwelttechnische Umstände Rücksicht zu nehmen. Weitsicht und Rücksicht auf die Mitmenschen und die Umwelt zu nehmen, beschreibt den Gedanken der Nachhaltigkeit also ganz gut. Wird ein Produkt hergestellt und verkauft, müssen materielle sowie immaterielle Güter und Ressourcen schützend betrachtet werden. Das ist besonders dann essentiell, wenn es sich um nicht erneuerbare Ressourcen handelt. Außerdem hat nachhaltiges Handeln immer sowohl die Zukunft als auch die Gegenwart im Blick.

Im Fazit heißt dies, dass derjenige in einer nachhaltigen Weise wirtschaftet, der sich über die Auswirkungen seines eigenen Handelns, sowohl global als auch regional, Gedanken macht und in der Gegenwart als auch in der Zukunft sein Handeln danach ausrichtet.

Nachhaltigkeit heisst auch Verantwortung übernehmen

Vergessen werden darf dabei nicht, dass die Hauptmotivation darin liegt, Gewinne zu erzielen. Es ist wichtig, dass Firmen Gewinne verzeichnen und profitabel sind, denn ansonsten können sie auch keinen Beitrag zum nachhaltigen Handeln leisten.

Geschichtliche Entwicklung

In der Geschichte der Wirtschaft ist nachhaltiges Handeln keine neue Erscheinung. Schon vor mehr als 300 Jahren wurde ein erster Denkanstoß zum nachhaltigen Handeln im Bereich der Holzwirtschaft entwickelt. In der kleinen Eiszeit holzten die Menschen nämlich nahezu alle Wälder ab, um genug Feuerholz zur Verfügung zu haben, um sich zu wärmen. Nach dieser Zeit waren Waldflächen kaum noch vorhanden. Nur sehr wenige Menschen kamen in dieser Situation auf die Idee, neue Wälder zu pflanzen, obwohl das Holz immer knapper wurde.

Daraufhin wurde von dem Freiberger Hans Carl von Carlowitz , der zwischen 1645 und 1714 lebte und Oberberghautpmann war, ein Buch geschrieben. Dieses Werk gilt heute als der Grundstein der Gedanken für nachhaltiges Handeln. Nach Meinung des Autors sollten in einem Waldstück nur so viele Bäume abgeholzt werden, wie auch wieder naturgemäß in der nächsten Zeit nachwachsen können. Dies sollte die Basis dafür legen, dass die wesentlichen Eigenschaften des Systems der Natur noch eine lange Zeit geschützt und erhalten wird.

Was bedeutet eine nachhaltige Wirtschaft?

Nachhaltiges Handeln ist kein theoretisches Konstrukt, welches in einem Businessplan nur einmal am Rande erwähnt werden muss. Es ist eine große Aufgabe, die alle Bereiche eines Unternehmens betrifft. Wie kann nachhaltiges Handeln also in der Praxis aussehen?

Im folgenden kommen einige Beispiele dafür:

die Geschäftsidee kann von ihrer Natur her Ziele der Sozialität und Ökologie verfolgen oder dem Schutz der Umwelt zu Gute kommen

die Mittel der Produktion werden nur aus fairem Handel bezogen

die Mitarbeiter erhalten eine faire Bezahlung und es werden Zusatzleistungen angeboten

die Kooperationspartner und Zulieferer werden ebenfalls auf die Einhaltung von nachhaltigem Handeln geprüft und danach ausgewählt

das Streben nach einem Qualitätssiegel

der Preis ist in der Lieferkette nicht das ausschlaggebende Kriterium, sondern auch die Mitarbeiterbezahlung und die CO2 Emission

Natürlich kann diese Auflistung noch um viele weitere Punkte ergänzt werden. Hier gibt es keine Rangfolge bei den Punkten.

Weitere Praxisbeispiele für nachhaltiges Handeln können wie folgt aussehen:

Ein Stuhl wird aus Holz gefertigt. Es sollte gewährleistet sein, dass auch in zehn Jahren dieses Holz noch verfügbar ist. Neben der Rohstoffentnahme muss also gleichzeitig dafür gesorgt werden, dass neue Bäume eingepflanzt werden.

Mitarbeiter eines Unternehmens sollen in einer Art und Weise entlohnt werden, sodass es ihnen möglich ist, über einen langen Zeitraum in diesem Unternehmen tätig zu sein. Sie sollen dabei nicht krank werden, durch zu viel Arbeit oder noch zusätzliche Jobs benötigen, da diese Vollzeitbeschäftigung vom Lohn her nicht ausreicht.

Foto: pixabay.com