Die Nutzung von erneuerbaren Energien gewinnt in Zeiten des Klimawandels und der Energiewende immer mehr an Bedeutung. Eine der effizientesten und umweltfreundlichsten Methoden zur Erzeugung von Strom ist die Photovoltaik (PV). Durch den Einsatz von Solarmodulen, die Sonnenenergie in Strom umwandeln, können sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen einen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen leisten und gleichzeitig langfristig ihre Energiekosten senken. Um die Anschaffung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen zu unterstützen, bietet der Staat in Deutschland diverse Förderprogramme an. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die verschiedenen Arten der Photovoltaik-Förderung und wie Sie davon profitieren können.
Warum Photovoltaik?
Bevor wir uns der Förderung widmen, lohnt es sich, die Vorteile von Photovoltaik zu beleuchten:
- Umweltschutz: Photovoltaikanlagen erzeugen sauberen Strom, ohne CO₂-Emissionen zu verursachen.
- Kostenersparnis: Durch den Eigenverbrauch des produzierten Stroms können Haushalte und Unternehmen ihre Energiekosten senken.
- Unabhängigkeit: Mit einer PV-Anlage sind Sie weniger abhängig von Energiepreisschwankungen und externen Anbietern.
- Langlebigkeit: Moderne Solarmodule haben eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren und amortisieren sich oft schon nach 10 bis 15 Jahren.
Arten der Photovoltaik-Förderung
In Deutschland gibt es verschiedene Förderinstrumente, die den Ausbau von Photovoltaik unterstützen. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: finanzielle Unterstützung und steuerliche Vorteile. Ausführliche Informationen finden Sie übrigens auch auf Photovoltaik-Foerdermittel.de.
1. Einspeisevergütung nach dem EEG
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) spielt eine zentrale Rolle in der Photovoltaik-Förderung. Es garantiert Betreibern von PV-Anlagen eine Einspeisevergütung für den in das öffentliche Stromnetz eingespeisten Solarstrom. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage und der Größe der Anlage. Sie wird für einen Zeitraum von 20 Jahren festgelegt, wodurch Sie eine langfristige Planungssicherheit erhalten.
Die Einspeisevergütung hat sich über die Jahre verändert. Während in der Anfangsphase sehr hohe Vergütungssätze angeboten wurden, um den PV-Ausbau zu beschleunigen, sind die Sätze in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, da die Anlagenpreise ebenfalls stark gesunken sind. Heute liegt der Fokus mehr auf dem Eigenverbrauch und der Einspeisung des Überschusses.
2. KfW-Förderprogramme
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet spezielle Förderkredite für die Installation von Photovoltaikanlagen. Besonders relevant sind hierbei die Programme „270 – Erneuerbare Energien – Standard“ und „KfW 40 Plus“ für Neubauten. Mit diesen Krediten können sowohl die Anschaffungskosten für die PV-Anlage als auch für Speichertechnologien finanziert werden.
Ein besonderer Vorteil der KfW-Kredite ist der niedrige Zinssatz und die Möglichkeit, Tilgungszuschüsse zu erhalten. Das bedeutet, dass ein Teil des Kredits nicht zurückgezahlt werden muss, was die Kosten der Investition weiter senkt.
3. Förderung von Batteriespeichern
Da der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms in den Fokus gerückt ist, gewinnen Batteriespeicher an Bedeutung. Sie ermöglichen es, überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf abzurufen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Dies erhöht die Unabhängigkeit von externen Stromanbietern und steigert die Effizienz der PV-Anlage.
In vielen Bundesländern, wie z.B. Bayern oder Baden-Württemberg, gibt es spezielle Förderprogramme für Batteriespeicher. Diese Programme bieten direkte Zuschüsse zur Anschaffung von Speichern, die in Kombination mit einer PV-Anlage genutzt werden.
4. Steuervorteile
Neben direkten Zuschüssen und Krediten profitieren Betreiber von Photovoltaikanlagen auch von steuerlichen Vorteilen. So können die Anschaffungskosten als Betriebsausgaben abgesetzt werden, was die Steuerlast mindert. Zudem entfällt bei kleinen Anlagen häufig die Umsatzsteuerpflicht, was die Investitionskosten senkt.
5. Regionale Förderprogramme
Neben den bundesweiten Programmen gibt es in vielen Bundesländern und Kommunen eigene Förderprogramme, die den Ausbau von Photovoltaik unterstützen. So bieten manche Städte und Landkreise zusätzliche Zuschüsse zur Errichtung von PV-Anlagen oder Batteriespeichern an. Es lohnt sich also, sich bei den zuständigen Behörden vor Ort zu informieren.
Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Förderung
Damit Sie von den verschiedenen Fördermöglichkeiten profitieren können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden:
- Größe der Anlage: Die Einspeisevergütung und einige Förderprogramme richten sich nach der Größe der Anlage. Anlagen bis 10 kWp (Kilowatt Peak) werden oft bevorzugt gefördert.
- Neubauten oder Bestandsgebäude: Manche Förderungen sind speziell für Neubauten vorgesehen, während andere Programme sich an Besitzer von Bestandsgebäuden richten.
- Installation durch Fachbetriebe: Um Fördermittel zu erhalten, muss die PV-Anlage in der Regel von einem qualifizierten Fachbetrieb installiert werden.
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Jede PV-Anlage muss beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden, um die Einspeisevergütung zu erhalten.
Die Zukunft der Photovoltaik-Förderung
Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Deutschland auf 80 % gesteigert werden. Photovoltaik spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Es ist zu erwarten, dass die Förderlandschaft auch in Zukunft weiterentwickelt wird, um den Ausbau von PV-Anlagen zu beschleunigen.
Besonders spannend sind aktuelle Diskussionen rund um sogenannte Mieterstrommodelle, bei denen Mieter in Mehrfamilienhäusern von Photovoltaikanlagen auf dem Dach profitieren können. Auch für Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse umweltfreundlicher gestalten wollen, könnten neue Fördermöglichkeiten geschaffen werden.
Fazit
Die Photovoltaik-Förderung in Deutschland bietet vielfältige Möglichkeiten, die Anschaffung und den Betrieb einer Solaranlage finanziell attraktiv zu gestalten. Dank Einspeisevergütung, günstigen Krediten, Zuschüssen und steuerlichen Vorteilen können sowohl private Haushalte als auch Unternehmen von dieser umweltfreundlichen Technologie profitieren.
Es lohnt sich, die verschiedenen Programme sorgfältig zu prüfen und an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dabei ist es ratsam, sich bei einem spezialisierten Energieberater oder Installationsunternehmen beraten zu lassen, um die optimale Förderkombination für Ihr Projekt zu finden.
Zögern Sie nicht, den Schritt in die solare Zukunft zu wagen – sowohl die Umwelt als auch Ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken!
Bild von Klaus-Uwe Gerhardt auf Pixabay
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.