Sarah Blackwood, bekannt als Sängerin der Horror-Pop-Punk-A-Billy-Band The Creepshow, hat mich bereits in der Vergangenheit begeistert. Ihr erstes Solo-Debüt Way Back Home ist mir leider vor knapp zwei Jahren entgangen. Umso erfreulicher ist es, nun mit Wasting Time ihr zweites Solo-Album in den Händen zu halten.
Wasting Time entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Studiomusikern, Familienmitgliedern wie ihrem Bruder und Vater sowie vor allem ihrem Lebensgefährten Daniel Flamm, der nicht nur die Instrumente spielte, sondern auch zwei Duette mit der Kanadierin einsang. Im Gegensatz zum Horror-Pop-Sound ihrer Psychobilly-Combo The Creepshow schlägt die „Rock’n’Roll-Sweetheart“ auf Wasting Time jedoch völlig andere Klänge an.
Wie bereits auf ihrem Debüt führt sie auch auf den elf neuen Songs den eingeschlagenen musikalischen Pfad fort und präsentiert einen gelungenen Mix aus All-American-Roots-Rock. Der süße, bunte Mix aus Folk, Country, Western und Americana ist nicht nur authentisch und charmant, sondern begeistert auch mit ausgefeilten Melodien. Dabei verzeiht man gerne das leicht kitschige Cover sowie den einen oder anderen etwas dick aufgetragenen Text.
Doch das ist nebensächlich, denn die vorherrschende gute Laune ist ansteckend. Genauso fesselnd sind die melancholischen Töne, die Sarah Blackwood anschlägt. Mit voller Sehnsucht und Herzschmerz erweckt sie pure Gefühls- und Emotionen beim Hörer und verzaubert diesen mit ihrer sympathischen Stimme.
Die lockere Country-Folk-Pop-Mischung sollte jedoch keinesfalls mit den Major-Produktionen aus dem Nashville-Umfeld verglichen werden. Die Pop-Einflüsse erinnern eher an Dusty Springfield, falls man Vergleiche anstellen möchte. Alles in allem passt aber alles zusammen, und im Laufe ihrer musikalischen Karriere und zahlreichen Tourneen rund um den Globus hat Sarah Blackwood eine bemerkenswerte musikalische Reife erlangt, die unüberhörbar ist.
Wasting Time ist ein ergreifendes und ehrliches Album, das hoffentlich viele Menschen in seinen Bann ziehen und begeistern wird. Sarah Blackwood hätte es mit diesem Werk verdient!
PS: Wer sich nicht sicher ist, ob Wasting Time das richtige für ihn ist, sollte unbedingt in die großartigen Songs „Fall From a Star“, „Sunshine Serenade“, „Drags Me Down“ und „Way Round“ reinhören.
Sarah Blackwood – „Wasting Time“
Genre: Musik, Country, Pop, Akkustik, Folk-Rock
Land / Jahr: Deutschland 2010
Label / Vertrieb: Wolverine Records (Soul Food)
Format: Audio CD mit 11 Songs im Digi Pack, auch als Vinyl erhältlich.
Betreibt seit 2001 ein eigenes Online Entertainment Magazin und schreibt als freier Redakteur für die unterschiedlichsten Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) mit dem Schwerpunkt Entertainment & Medien. Lebt im Herzen des Ruhrgebiets, wurde 1972 geboren und ist verheiratet sowie Vater von einem Kind.