Garten frühjahrsfit machen

Es ist so weit: draußen wird es wieder wärmer und die Tage werden länger. Der Frühling ist da, oder nähert sich zumindest in großen Schritten, der astronomische Frühlingsbeginn war bereits am 20. März. Alle, die zu Hause einen Garten haben oder auf Terrasse bzw. Balkon eigenes Gemüse und Früchte züchten, fragen sich nun, welche Schritte bereits gesetzt werden sollten. Dieser Beitrag soll die wichtigsten Themen für den Garten im Frühjahr aufbereiten, damit Ihr Garten bald frühlingsfit ist.

1. Vorbereitung ist alles!

Bevor Sie mit der Gartenarbeit für die neue Saison beginnen, empfiehlt es sich den Garten aufzuräumen und Ihre Gartensaison zu planen. Sie sollten sich überlegen, welches Gemüse und Obst Sie in diesem Jahr ernten möchten und sich entsprechende Pläne anfertigen, wo was gepflanzt werden soll und wann diese Pflanzen gesät oder gepflanzt werden können. Achten Sie, wenn möglich, darauf, welche Pflanzen gut harmonieren (beispielsweise Erdbeeren und Knoblauch, Karotten und Zwiebeln, Kohl, Lauch und Sellerie, Salat und Erbsen, Gurken, Dill und Borretsch – weitere Kombinationen finden Sie etwa hier), so können Sie Schädlinge fernhalten und eine höhere Ernte erzielen. Nach der Grobplanung und ersten Orientierung können Sie die Beete (neu) anlegen und weitere Vorbereitungen treffen.

2. Erde umgraben oder auflockern

Im Frühling sollten die Beete umgegraben werden, sofern das nicht im Herbst bereits geschehen ist,  ansonsten reicht es, die Erde leicht aufzulockern. Besonders für schwere Böden mit einem hohen Lehm- und Tonanteil ist dies notwendig. Nach dem Umgraben sollte die Erde glatt gehakt und Steine sowie Unkraut entfernt werden. Bevor nun neu gepflanzt wird, sollte dem Boden (und den darin lebenden Organismen) etwas Ruhe geschenkt werden. Möchten Sie Kompost in die Erde einarbeiten, sollte dieser vor dem Umstechen auf dem Gartenbeet verstreut werden.

Zeitlich gesehen sollte man für das erste Umgraben den letzten Bodenfrost abwarten, dann aber so früh wie möglich umstechen, um die entsprechende Ruhephase (etwa zwei Wochen) abwarten zu können. Das Zeitfenster von Mitte Februar bis Ende März ist somit für diese Tätigkeiten optimal – je nach regionaler Witterung.

3. Pflanzen und Bäume zurückschneiden

Haben Sie im Garten Stauden, die bereits im Frühjahr sehr groß gewachsen sind, empfiehlt es sich diese zurückzuschneiden, da sie sonst im Laufe des Jahres noch weiter an Größe zulegen. Großzügiger Rückschnitt ist zu empfehlen, um großes Wachstum und viele Blüten zu erzielen. Auch mehrjährige Kräuter, wie Lavendel oder Rosmarin sollten zurückgeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass der Boden trocken ist. Obstbäume können im Frühjahr ebenfalls zurückgeschnitten werden, achten Sie hierbei auf die Empfehlungen für die jeweilige Sorte und schneiden Sie im Gegensatz zu den Stauden nicht zu viel ab.

Auch Kräuter wie Thymian oder Bergbohnenkraut benötigen einen regelmäßigen Rückschnitt. Sie sollten im März um rund ein Drittel gekürzt werden.

4. Erste Aussaat

Bereits ab Anfang März sind erste Aussaaten möglich. Beachten Sie dabei unbedingt die auf den Saatgutsäckchen angegebenen Mindestabstände (und die empfohlene Aussaatzeiten). Bevor Sie aussäen, sollten Sie die Erde lockern und wenn gewünscht düngen. Danach sollten Sie den Boden mit einer dunklen Folie bedecken, damit er für die Aussaat vorgewärmt ist. Vor der Aussaat sollte das Beet nach der Ruhephase nochmals mit einem Rechen gelockert werden.

Nach dem Aussäen sollte der Samen bedeckt und die Stelle leicht angedrückt sowie gewässert werden. Robuste Pflanzen können direkt gesät, andere sollten auf der Fensterbank vorgezogen werden.

Bei frostfreiem Wetter können erste Gemüsesorten wie Pastinaken, Zwiebeln, Porree, Erben und auch Spinat ausgesät werden. Weitere Pflanzen, die sich für eine Aussaat im März eigenen sind: Feldsalat, Mairüben, Mangold, Karotten, Kopfkohl, Erbsen, Radieschen, Rettich, Petersilie, Wirsing, Schnittlauch und Dill.

Empfindlichere Kräuter und Gemüsepflanzen wie Tomaten, Brokkoli, Fenchel, Kohlrabi, Paprika oder Sellerie können bereits am Fensterbrett oder in einem Minigewächshaus vorgezogen und dann ab April hinausgesetzt werden.

Im Haus vorgezogene Pflanzen, wie junge Salatpflanzen oder Blumenkohl und Rettich, können bei milder Witterung – mit Vlies oder Folientunnel bedeckt –  ebenfalls bereits ins Gartenbeet wandern. In milder Lage können Sie auch Frühkartoffeln bereits Ende März ins Beet setzen.

5. Obstbäume und -sträucher pflanzen bzw. pflegen

Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren können im März bereits gepflanzt werden. Obstgehölze wie Aprikose, Apfel und Birne sind ebenfalls schon bereit. Haben Sie bereits Erdbeerpflanzen aus den Vorjahren im Beet, müssen diese nun von Ablegern und Ausläufern entfernt  und wenn nötig auch umgepflanzt werden. Im Zuge dessen können sie mit Kompost oder Mist gedüngt und eine Mulchschicht zum Schutz angelegt werden.

6. Rasenmähen

Der Rasenmäher sollte im neuen Jahr erst nach dem letzten Frost zum Einsatz kommen. Danach sollte der Rasen regelmäßig, etwa einmal pro Woche, gemäht werden. Beim ersten Mähen sollte er ein bis zwei Zentimeter höher als gewöhnliche stehen gelassen werden. Weist der Rasen braune oder kahle Stellen auf, dann sollte er vertikutiert und anschließend gedüngt werden.

7. Insekten und Gartentiere unterstützen

  • Pflanzen Sie Frühblüher als Nahrungsquelle für Insekten.
  • Totholz bietet Insekten Schutz.
  • Pflanzen Sie viele Kräuter und blühende Pflanzen.
  • Legen Sie Insektenhotels und Hummelnistkasten an.
  • Fahre Sie in warmen Nächten vorsichtig, um Erdkröten nicht zu gefährden.
  • Schaffen Sie eine naturbelassene „wilde“ Ecke für Insekten: Diese sollten Sie nur selten mähen und Brennnessel sowie Wildkräuter wachsen und Totholz und Laub liegen lassen. Dies sorgt für natürliche Lebensvielfalt im Garten und bietet Wildtieren wie etwa Igeln Unterschlupf.

8. Balkon- und Kübelpflanzen auswintern

Pflanzen, die den Winter im Innenbereich verbracht haben, sollten erst Mitte Mai wieder hinausgebracht werden. Ebenso einjährige Pflanzen.

Bild von anncapictures auf Pixabay

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