Abwassertanks und Fäkalientanks im Kleingarten eibauen
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Insbesondere wer einen Kleingarten hat, kennt das Problem spätestens bei Feiern oder langen und sonnigen Aufenthalten im Garten: das nämlich der Weg zur Toilette irgendwann unvermeidlich ist. Doch das Aufstellen eines Abwasser- bzw. Fäkalientanks im Garten ist alles andere als einfach und es gilt dabei einiges zu beachten! Zum einen hinsichtlich des Abwassers, der Ausführung und Größe und zum anderen vor allem auch in Bezug auf die gesetzlichen Vorschriften.

Generelle Informationen zum Abwassertank Einbau

Besonderes Augenmerk auf geltende Gesetze sollte man legen, wenn ein Wassertank in einem Wasserschutzgebiet aufgestellt werden soll. In diesem Fall gelten besondere Vorschriften der Wasserschutzgebietsverordnungen für den Grundwasserschutz. Somit müssen Abwassertanks in der sogenannten Schutzzone II immer doppelwandig und mit entsprechenden Sicherheitsstandards versehen sein.
Weiterhin fallen zusätzliche Kosten an, da die Dichtheit des Abwassertanks mindestens alle fünf Jahre von einem Fachmann geprüft werden muss. Daher sollte man sich im Vorfeld über die lokalen Vorschriften und des jeweiligen Bundeslandes informieren.

Abwassertank im Kleingarten
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In Anbetracht der Tatsache, dass wir an dieser Stelle keine verbindlichen Aussagen zu Gesetzen und individuellen Vorschriften machen können, gehen wir von dem „Normalfall“ aus, dass sich der Garten in keinem Wasserschutzgebiet befindet.
Daher können dann auch sogenannte Trocken- wie Humustoiletten aufgestellt werden. Vorausgesetzt, dass bei den Modellen keinerlei Abwasser in die Umwelt gelangen kann. Zudem müssen Humustoiletten über eine Kompostierungsfunktion verfügen, damit die so vor-kompostierten Fäkalien am Ende auf dem Kompost landen dürfen. Sicherlich nicht jedermanns Sache und Chemietoiletten verbieten sich aufgrund der Entsorgungsproblematik von vornherein.

Sofern man also selber für ein sauberes wie stilles Örtchen in gewohnter Qualität sorgen will, zudem vielleicht auch noch Wäsche waschen oder gar eine Dusche genießen möchte, führt an einem Abwassertank kein Weg vorbei. Denn wenn auch, aufgrund einer Veränderung der Bauverordnung seit dem Jahr 1995, für alle in Kleingärten gebauten Abwassertanks keine Baugenehmigungen mehr erforderlich sind, gilt es dennoch einiges an Pflichten zu beachten. Diese sollten im Vorfeld mit dem Kleingartenverein abgeklärt und entsprechend beantragt werden.

Welche Abwasser- und Fäkalientanks im Garten einbauen?

Beim Kauf und der Auswahl eines Tanks gilt es zwischen zwei grundlegenden Arten zu unterscheiden: Zum einen zwischen Behältern aus Beton, die sich aufgrund der Größe und des Bauaufwands eher für gewerbliche Zwecke eignen. Und zum anderen zwischen Fäkalientanks aus Kunststoff an, die sich meist eher für private Zwecke eignen.

Unabhängig von Preis und Größe müssen Abwassertanks jeglicher Art in jedem Fall unterirdisch verbaut werden. Dabei gilt es nicht nur den erforderlichen Erdarbeiten Rechnung zu tragen, sondern auch der Tatsache, dass sämtliche aus Kunststoff hergestellten Behälter zum Sammeln von Abwässern als „nicht geregelte Bauprodukte“ gelten. Daher müssen sie zusätzlich mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung, der DiBT-Zulassung, vom Deutschen Institut für Bautechnik anerkannt sein.

Welche Größe sollte ein Abwassertank im Garten haben?

Die Frage nach der Größe eines Abwassertanks richtet sich nicht nur nach der Anzahl der Personen, sondern auch nach der Nutzungsdauer und Anforderungen. Diese sollte man im Vorfeld genau durchdenken, da der Abwassertank auch irgendwann fachmännisch geleert werden muss, was mit weiteren Kosten verbunden ist.

Fäkalientanks für Kleingarten

Die erforderliche Größe für den Fäkalientank hängt somit von unterschiedlichen Faktoren und daher sollte man als Durchschnittswert für die Abwassermenge im Garten mit circa 50 Litern pro Person kalkulieren. Je nach Tagen und Personen sollte ein Fäkalientank mindestens ein Volumen von 250 bis 1000 Litern aufweisen.
Hinsichtlich der Kosten kann man bei einem Abwassertank in dieser Größe und mit DiBT-Zulassung mit einem Preis von 600 Euro aufwärts rechnen, wie das Beispiel anhand der Mosertankshop Fäkalientanks zeigt, in dessen Sortiment sich ein passender 1000L PE-Abwassertank für Kleingärten findet.

Nicht vergessen! Dichtigkeitsprüfung von Abwassertanks im Kleingarten

Auch wenn man generell eine Freistellung (außerhalb von Wasserschutzgebieten) beantragen kann, ist eine Dichtigkeitsprüfung von Fäkalien- und Abwassertanks im Kleingarten meistens schon durch den Pachtvertrag vorgeschrieben. Davon unabhängig gilt wiederum außerhalb von Wasserschutzgebieten Folgendes: Für Abwassertanks mit DIBt-Zulassung ist die Prüfung der Dichtheit nicht unbedingt zwangsläufig, sofern aus Einbauzertifikat ersichtlich ist, dass alle Komponenten des Abwassersammlers vor dem Einbau nach den Normen DIN EN 12566-1, DIN EN 1610 und DIN 1986 Teil 30 geprüft wurden.

Insbesondere, wenn man den Tank selbst auf- und einbaut, muss mindestens vor der Inbetriebnahme durch einen Fachmann eine Dichtigkeitsprüfung erfolgen. Dieser muss lizenziert und sein und entweder der Industrie- und Handelskammer oder der „Gütegemeinschaft Herstellung und Instandhaltung von Entwässerungskanälen und -leitungen“ angehören.
Sofern die Dichtigkeitsprüfung erfolgreich nach allen erforderlichen Normen geprüft worden ist, werden alle Ergebnisse festgehalten und ein „Prüfprotokoll“ erstellt. In der Regel wird dieses auch direkt vom Prüfer an die jeweiligen Stellen weitergeleitet.

Sicherheit geht vor! Dichtheitsprüfung von Abwassertanks
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Als Hinweis sei noch angemerkt: Nach einer erfolgreichen Prüfung muss man sich zwar eigentlich um nichts mehr kümmern, aber man sollte dennoch mindestens alle fünf Jahre eine erneute Prüfung der Dichtigkeit durchführen lassen. Denn auch wenn diese gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, möchte man wohl sicherlich nicht selbst verantwortlich dafür sein, wenn bei einem Defekt Fäkalien und damit Krankheitserreger ins örtliche Grundwasser gelangen!

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