Verstopfung betrifft viele Menschen aus allen Altersschichten gleichermaßen. Obstipation, so lautet der Fachbegriff für Verstopfung, liegt immer dann vor, wenn die Betroffenen weniger als dreimal in der Woche Stuhlgang haben. Gerade in Europa ist Verstopfung, obwohl es sich weiterhin um ein Tabu-Thema handelt, weitverbreitet.
Immerhin 17 bis 24 Prozent der Erwachsenen leiden unter der entsprechenden Problematik. Ursachen für eine vorliegende Verstopfung gibt es tatsächlich viele. Häufig handelt es sich nur um eine kurzzeitige Problematik, die aufgrund unterschiedlicher Umwelteinflüsse entsteht. Stress, Bettlägerigkeit aufgrund einer Erkrankung oder eine Mangelernährung können die Darmtätigkeit herabsetzen und so für eine Verstopfung sorgen. Eine gesunde Ernährung ist also wichtig.
Allerdings können auch Erkrankungen für eine Verstopfung sorgen, etwa bei einer Diabetes-Erkrankung oder Darmkrebs. Zu den weiteren Risikofaktoren für eine Obstipation gelten die Einnahme bestimmter Medikamente, Hormonstörungen oder auch eine Schwangerschaft. Um Schmerzen und eine hiermit einhergehende Beeinträchtigung der Lebensqualität zu vermeiden, sollten Betroffene deshalb schnell reagieren. Mit Hausmitteln, die sich über viele Jahrzehnte hinweg bewährt haben, lassen sich Verstopfungen in vielen Fällen schnell und einfach lösen.
Es müssen nicht immer Medikamente sein
Auf dem Markt, in Apotheken und sogar in Drogeriemärkten finden sich viele Medikamente, die eine schnelle Hilfe im Kampf gegen die Verstopfung versprechen. In den meisten Fällen ist der Kauf dieser Medikamente allerdings nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Hinzu kommen potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, die mit der Einnahme der Abführmittel einhergehen.
Durch eine Überdosierung können etwa Durchfälle entstehen, bei der dauerhaften Einnahme sind zudem Eingriffe in die Flüssigkeits- und Nährstoffaufnahme des Körpers zu erwarten. Dies kann zu gravierenden Folgen führen und weitere gesundheitliche Probleme verursachen. Auch deshalb sollte eine Einnahme der Medikamente im Kampf gegen die Verstopfung immer genau abgewogen und möglichst vermieden werden. Dennoch müssen Beschwerden bei Verstopfung nicht einfach hingenommen werden.
Als Alternative empfiehlt sich nämlich ein genauer Blick auf die zahlreichen Hausmittel, die bereits seit vielen Jahren für eine schnelle Hilfe bei einer akuten Verstopfung sorgen können. Zudem können die Hausmittel bequem in den Alltag integriert werden, erweisen sich größtenteils als frei von Nebenwirkungen und überzeugen zusätzlich mit günstigen Konditionen, gerade im direkten Vergleich zu frei verkäuflichen Abführmitteln.
Verstopfung mit einfachen Tipps vorbeugen
Doch bevor die Einnahme unterschiedlicher Hausmittel im Kampf gegen eine Verstopfung notwendig ist, können bereits vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. So kann das Risiko, an einer Verstopfung zu leiden, zumindest in vielen Fällen deutlich reduziert werden.
Zu den gängigen Tipps und Tricks zur Vorbeugung gehören etwa ausreichend Bewegung und eine ausreichend große Trinkmenge. Mit etwa 30 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht wird die Darmtätigkeit angeregt. Dies ergibt bei einer durchschnittlich 70 Kilogramm schweren Person eine Trinkmenge von etwa zwei Litern pro Tag. Auch regelmäßige Toilettengänge sind wichtig.
Diese sorgen für einen konstanten Rhythmus und einen regelmäßigen Stuhlgang, sodass eine Verstopfung gar nicht erst entstehen kann. Alle weiteren Tipps, die einen gesunden Lebensstil betreffen, sorgen ebenfalls für eine verbesserte Darmgesundheit. Mehr Bewegung im Alltag, eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Stressvermeidung wirken gerade langfristig ausgezeichnet. Besonders wichtig: Auftretender Stuhlgang sollte nicht unterdrückt werden. Dies kann das Entstehen einer Verstopfung stark begünstigen.
Abwarten und Tee trinken – beliebtes Hausmittel gegen Verstopfung
Die wohltuende Wirkung unterschiedlicher Teesorten auf die Gesundheit ist keine Neuigkeit mehr. Bei Erkältungen oder Magenschmerzen sind die unterschiedlichen Varianten bereits seit langer Zeit im Einsatz. Doch auch bei einer auftretenden Verstopfung kann der regelmäßige Teegenuss helfen.
Die Aussichten auf Erfolg sind gerade mit der Wahl der richtigen Variante hervorragend. Eine gute Wahl, auch im Interesse einer langfristigen Vorbeugung einer Verstopfung, sind die sogenannten “echten Tees”. Hierbei handelt es sich vor allem um grünen und schwarzen Tee, auch der japanische Matcha-Tee stellt eine gute Wahl dar. Vor allem der hohe Koffeingehalt kann positive Auswirkungen haben, zudem gelten die Tees generell als sehr gesund. Mit klassischen Kräutertees kann die Darmtätigkeit angeregt werden. Dies gilt etwa für Kamille-, Löwenzahn- oder auch Kümmeltee.
Die Tees wirken beruhigend und krampflösend. Spezielle Abführtees kombinieren meist mehrere Wirkstoffe und können etwa im Drogeriemarkt gekauft werden. Doch Vorsicht, der Tee wirkt teilweise sehr stark und sollte somit vorsichtig bzw. in der angegebenen Menge konsumiert werden. Viele Tees können ansonsten den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen.
Weitere Tipps im Kampf gegen Obstipation
Allerdings gibt es auch abseits der verschiedenen Teesorgen gute, vielfältige Hausmittel, die im Kampf gegen die Verstopfung eine schnelle Hilfe versprechen. Zu den besonders effektiven Maßnahmen gehört die Einnahme von Leinsamen. Hierbei handelt es sich um ein gesundes Lebensmittel, welches Schleimstoffe beinhaltet. Diese sorgen dafür, dass durch das Binden von Wasser das Stuhlvolumen im Darm deutlich vergrößert wird.
So kann die Darmtätigkeit schonend, gleichzeitig allerdings effektiv angeregt werden. Gerade bei der Einnahme von Leinsamen ist allerdings eine hohe Flüssigkeitszufuhr wichtig, da die Verstopfung ansonsten verstärkt werden kann. Zu den weiteren Hausmitteln gehört auch Gemüsesaft. Hier kommt es auf die richtige Zusammensetzung an. Eine Mischung aus 100 Millilitern Tomaten- und Sauerkrautsaft, 50 Millilitern Karottensaft und etwa Chili oder Pfeffer sorgen für einen effektiven Kampf gegen die Verstopfung.
Im Laufe der Jahre hat sich Apfelessig als gutes Hausmittel gegen Verstopfung etablieren können. Für die Anwendung sollten Betroffene einfach vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig trinken. Olivenöl oder Müsli wirken ebenfalls abführend und können so als Mittel eingesetzt werden, um Verstopfungen effektiv zu lösen.
Wichtig: Arztbesuch bei anhaltenden Beschwerden
Doch bei vielen Erkrankungen oder hartnäckigen Beschwerden können Hausmittel leider nicht die gewünschte Hilfe erbringen. In einem solchen Fall sollten sich Betroffene Hilfe suchen, da langanhaltende Verstopfung sogar gefährlich werden kann und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Denn Schmerzen, Probleme beim Stuhlgang oder weitere Komplikationen können vermieden werden.
Auf dem Markt finden sich viele erprobte Medikamente, die selbst bei einer dauerhaften und schwierigen Verstopfung eine schnelle, sanfte Hilfe versprechen. Hier gibt es sowohl rezeptfreie als auch rezeptpflichtige Mittel. Unter Umständen übernimmt sogar die Krankenkasse die Kosten für die notwendigen Medikamente, dies gilt vor allem bei vorliegenden Grunderkrankungen.
Zu den bekanntesten Varianten auf dem Markt gehören Lactulose, Macrogol, Magnesiumsulfat oder auch die pflanzlichen Quellmittel. Zudem ist der Markt der Medikamente in ständiger Bewegung, in mehr oder regelmäßigen Abständen kommen neue Mittel hinzu. Dies gilt etwa für Methylnaltrexon oder Naloxegol, welche als neue Wirkstoffe für die Behandlung einer Verstopfung im Kontext der Einnahme opioidhaltiger Schmerzmittel zugelassen wurden. Wer also unter Verstopfung leidet und mit den klassischen Hausmitteln keine Besserung erzielt, sollte nicht länger warten und einen Termin beim Arzt vereinbaren.
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Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.