Der Senioren-Notruf hat sich in den letzten Jahren zu einer unverzichtbaren Sicherheitslösung entwickelt – für ältere Menschen, chronisch Kranke und alleinlebende Personen gleichermaßen. Durch moderne Technik und staatliche Zuschüsse ist der Notruf heute bezahlbar, mobil und zuverlässiger als je zuvor. Dieser Leitfaden zeigt, worauf Sie achten sollten, welche Geräte sich eignen und wie Sie finanzielle Unterstützung erhalten.
Warum ein Senioren-Notruf heute wichtiger ist denn je
Die Zahl der alleinlebenden Seniorinnen und Senioren steigt stetig. Gleichzeitig nehmen Stürze und akute Gesundheitsnotfälle im häuslichen Umfeld zu. Ein Haus- oder Mobilnotruf kann in solchen Momenten Leben retten, indem er auf Knopfdruck oder automatisch über einen Sturzsensor Hilfe ruft – rund um die Uhr und innerhalb weniger Sekunden. Besonders für Menschen mit Pflegegrad oder eingeschränkter Mobilität ist der Notruf eine wertvolle Absicherung.
Was ist ein Senioren-Notruf?
Ein Senioren-Notruf besteht aus einer Basisstation (per Festnetz oder Mobilfunk verbunden) und einem Funksender – meist als Armband oder Halskette. Bei Druck auf den Notfallknopf baut das System eine Sprechverbindung zu einer 24-Stunden-Leitstelle auf. Diese prüft die Situation, alarmiert Angehörige oder direkt den Rettungsdienst.
Neben dem klassischen Hausnotruf gibt es moderne Mobilnotruf-Geräte mit GPS-Ortung, Sturzerkennung und Freisprechfunktion – ideal für aktive Menschen, die häufig unterwegs sind.
Kosten und Zuschüsse der Pflegekassen
Gute Nachrichten für Verbraucher: Wenn ein Pflegegrad ab Stufe 1 vorliegt, übernehmen die Pflegekassen den Basistarif von 25,50 € monatlich vollständig. Voraussetzung ist, dass die betroffene Person allein lebt oder im Notfall nicht selbst Hilfe herbeiholen kann.
Zusatzleistungen wie GPS-Funktion, Schlüsselverwaltung oder Sturzsensoren sind privat zu zahlen, liegen aber meist zwischen 5 und 20 € monatlich. Viele Anbieter rechnen direkt mit der Pflegekasse ab – Sie müssen sich um nichts kümmern.
Technikstand 2025: Worauf Sie achten sollten
Da das 3G-Netz bereits abgeschaltet ist und 2G bis 2028/2030 auslaufen soll, sollten Sie beim Kauf auf 4G-/LTE-Fähigkeit achten. Nur so bleibt Ihr Gerät langfristig einsatzbereit. Viele Hausnotrufgeräte laufen heute über den Internetrouter (All-IP). Bei Stromausfall funktioniert der Router jedoch nicht – der Notruf wäre blockiert. Empfehlenswert sind daher Modelle mit eigener SIM-Karte oder integrierter Notstromversorgung.
Wichtige Funktionen im Überblick
- Sturzerkennung (automatische Auslösung)
- GPS-Ortung für mobile Geräte
- Sprachverbindung zur Leitstelle
- Wasserdichter Sender (IP67)
- Schlüsselverwahrung oder Tresor
- Tagestaste (Aktivitätskontrolle)
- Batteriestandswarnung und Selbsttest
Datenschutz und Sicherheit
Achten Sie darauf, dass der Anbieter DSGVO-konform arbeitet und Ihre Daten ausschließlich auf europäischen Servern gespeichert werden. Persönliche Informationen (z. B. Medikamente oder Schlüsselcodes) sollten nur in minimalem Umfang hinterlegt werden. Fragen Sie außerdem, wie lange Sprachaufzeichnungen gespeichert werden und ob Sie einen Auftragsverarbeitungsvertrag erhalten können.
So läuft ein Notruf ab
1. Der Alarm wird per Knopfdruck oder Sturzerkennung ausgelöst.
2. Die Leitstelle meldet sich per Freisprechverbindung.
3. Wenn keine Reaktion erfolgt, wird sofort der Rettungsdienst oder eine hinterlegte Kontaktperson informiert.
4. Die Leitstelle bleibt während des gesamten Einsatzes in Verbindung und dokumentiert den Vorgang.
Tipps zur Auswahl des richtigen Anbieters
- Prüfen Sie, ob der Anbieter 24/7 erreichbar ist und über eine zertifizierte Leitstelle verfügt.
- Achten Sie auf klare Vertragsbedingungen ohne lange Laufzeiten.
- Lassen Sie sich alle Zusatzkosten schriftlich bestätigen.
- Vergleichen Sie, ob die Abrechnung direkt mit der Pflegekasse erfolgt.
- Fragen Sie nach Testalarmen oder kostenlosen Probezeiträumen.
- Stellen Sie sicher, dass eine Schlüsselregelung im Notfall existiert (Tresor oder Depot).
Schauen Sie sich hierzu doch gerne auch mal beim Senioren Notruf Testsieger um.
Typische Stolperfallen vermeiden
Viele Verbraucher bemerken erst nach Vertragsabschluss, dass ihr Gerät nur im 2G-Netz funktioniert oder beim Stromausfall keine Verbindung hat. Auch hohe Einsatzpauschalen für Rettungseinsätze oder Schlüsselverwahrung können überraschen. Lesen Sie die AGB sorgfältig und lassen Sie sich Preise schriftlich bestätigen.
Smartwatch und Smartphone als Alternative?
Neue Smartwatches bieten mittlerweile Sturzerkennung und Notruffunktionen. Für technikaffine Senioren kann das eine gute Ergänzung sein, ersetzt aber keine professionelle Notrufzentrale. Smartphones sind zudem anfälliger für Fehlalarme und müssen regelmäßig aufgeladen werden.
Beantragung der Kostenübernahme
- Pflegegradnachweis bei der Pflegekasse einreichen.
- Angebot eines anerkannten Notrufanbieters beilegen.
- Antrag unterschreiben und absenden – häufig übernimmt der Anbieter die Formalitäten.
- Nach Genehmigung wird der Zuschuss direkt mit der Pflegekasse verrechnet.
Fazit
Ein moderner Senioren-Notruf gibt Sicherheit, Selbstbestimmung und schnelle Hilfe im Ernstfall – zu Hause wie unterwegs. Mit dem Zuschuss der Pflegekasse ist der Basistarif meist vollständig abgedeckt. Achten Sie auf 4G-Technik, Notstromversorgung und faire Vertragsbedingungen. So investieren Sie in ein Stück Lebensqualität – und in Ihre Sicherheit.
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und hat zwei erwachsene Kinder.



