Sie sind zwar ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags, doch die Strichcodes, die auf Verpackungen, Plastikkarten und anderen Gegenständen aufgedruckt sind, haben für viele noch immer etwas Geheimnisvolles an sich. Das dürfte vor allem daran liegen, dass man eben mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann, welche Informationen sich hinter den Strichen verbergen. Allen Verschwörungstheoretikern, die möglicherweise Böses vermuten, sei aber gesagt, dass Barcodes keineswegs ein großes Geheimnis verbergen, sondern lediglich dazu dienen, den Warenverkehr zu vereinfachen.
Barcodes sind clevere Helfer für Verbraucher
Wenn man früher beim Kaufmann Lebensmittel kaufte, dann wurden alle Preise untereinander geschrieben und am Ende zusammenaddiert, erst handschriftlich, später mit einfachen Registrierkassen. Was sich hinter den Preisen verbarg, wusste später niemand mehr. So hatte der Kunde keinen Kaufbeleg über einen bestimmten Artikel und der Händler wusste am Ende des Tages auch nicht, wie viele Stücke von welchem Artikel er verkauft hatte. Davon abgesehen dauert so ein Einkaufsvorgang natürlich recht lange. In den 1970er Jahren setzte sich daher der Barcode durch, zuerst in den USA und kurz darauf in Europa. Der Aufdruck eines solchen Codes, den es heute mit verschiedenen Zeichensätzen gibt, revolutionierte den Warenverkehr innerhalb kürzester Zeit.
Im Strichcode konnten viele wertvolle Informationen untergebracht werden, die sonst in mühsamer, kleinteiliger Arbeit zusammengetragen werden mussten. Beim EAN-Code (die Abkürzung steht für Europäische Artikelnummer) sind das zum Beispiel Angaben zum Herkunftsland und zum Hersteller des Produkts, zusammen mit einer Nummer, die den Artikel selbst kennzeichnet. Wenn der Code nun durch ein geeignetes Gerät ausgelesen wird, kann der Artikel eindeutig identifiziert werden, denn eine EAN-Nummer gibt es immer nur einmal. An der Supermarktkasse erfolgt durch das Auslesen des Codes eine Verknüpfung mit einer Datenbank, in der die Preise hinterlegt sind. Gleichzeitig signalisiert das Scannen des Codes an der Kasse, dass dieser Artikel verkauft wurde und kann, wenn das so eingerichtet ist, den Lagerbestand im System automatisch um eine Einheit reduzieren oder sogar ab einer gewissen Mindestmenge an Bestand eine Nachbestellung dieses Artikels auslösen.
Viele Einsatzmöglichkeiten für Barcodes
Dieses Beispiel zeigt bereits, wie viele Arbeitsschritte so ein einfacher Code bereits einsparen oder erleichtern kann. Strichcodes können aber auch in ganz anderen Bereichen eingesetzt werden. So können Unternehmen zum Beispiel ihre ganz eigene Zeichensprache entwickeln und eigene Informationen in intern genutzten Barcodes transportieren und verarbeiten. Im Postwesen zum Beispiel können über die Striche eines solchen Codes die Informationen zum Zielort eines Poststücks enthalten sein, die darüber maschinell lesbar werden und eine schnellere Weiterleitung ermöglichen.
Bei Medikamenten können beispielsweise die Chargennummern der Inhaltsstoffe hinterlegt werden. Jedes Unternehmen kann ganz einfach einen Barcode erstellen und diesen mit den gewünschten Informationen verbinden. Auslesen kann den Code dann nur, wer Zugang zu dem Datensatz hat, in dem verzeichnet ist, was die einzelnen Codes für eine Bedeutung haben. So kommt es vor, dass manche Artikel zwei oder sogar noch mehr Strichcodes tragen. Wo und wie diese Codes angebracht werden, ist übrigens zweitrangig: Es gibt sehr viele verschiedene Methoden und Druckverfahren, um Codes zu erstellen, sie anzubringen und auszulesen.
Video: Geheimcodes des Alltags
Foto: geralt/pixabay.com
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Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.