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Spätsommer und Herbst 2020 – wo ist Urlaub möglich?

Vielen Urlaubsplanern hat das Corona-Virus in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wer sich Anfang des Jahres schon an der Costa Brava am Strand liegend oder durch die Berge Südtirols wandernd sah, musste wahrscheinlich Alternativen suchen. Waren die Corona bedingten Reisewarnungen in den letzten Wochen zurückgegangen, so legen Sie derzeit wieder zu.

Ausgangssperren, geschlossene Geschäfte und Quarantäne: Ist Urlaub im Spätsommer oder Herbst 2020 überhaupt möglich? Wir haben die beliebtesten europäischen Destinationen der Deutschen näher angeschaut.

Nordsee und Ostsee

Zuerst die guten Nachrichten: Der Urlaub 2020 an der Nordsee und Ostsee ist möglich, es besteht keine Reisewarnung für Deutsche. Aktuell gibt es auch keinen Grund, einen geplanten Sommer- oder Herbsturlaub an Deutschlands Stränden oder Nordseeinseln abzusagen.

In Mecklenburg-Vorpommern durften Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen bereits am 18. Mai wieder öffnen. Um zu engen Kontakt der Feriengäste zueinander zu vermeiden, wurde die maximale Auslastung der touristischen Einrichtungen auf 60 Prozent festgelegt. Die Ostseestrände sind geöffnet.

In Niedersachsen dürfen Ferienwohnungen und Ferienhäuser, Campingplätze, Boote und Wohnmobilstellplätze seit dem 11. Mai vermietet werden. Inzwischen stehen auch Hotels, Pensionen und Jugendherbergen wieder zur Verfügung.

Allerdings sind für Strandurlaub in Deutschlands Norden bestimmte Hygieneregeln unerlässlich:

  • Die zur Zeit des Aufenthaltes vorgegebenen Abstandsregeln sind zu befolgen.
  • Gleiches gilt für Maßnahmen in Restaurants, am Strand oder in Freizeitanlagen.
  • Es ist möglich, dass der Zugang zum Strand bei großem Andrang kurzfristig reguliert wird.
  • Restaurants dürfen nicht alle Plätze besetzen, weshalb Reservationen empfohlen werden.
  • Check-in in Hotels und Pensionen sollte, wo immer möglich, kontaktlos erfolgen.
  • Es ist notwendig, eine Kreditkarte mit in den Urlaub zu nehmen, da bargeldloses Zahlen nicht überall möglich ist.

Mallorca

Reisen nach Mallorca waren im Sommer 2020 zwar unter Einhaltung der vorgegebenen Bestimmungen möglich und Mallorca war ein beliebtes Last Minute Ziel, jedoch steht die Insel derzeit kurz davor, als Risikogebiet eingestuft zu werden. Die Zahlen der positiv getesteten Personen steigen. Die Gesundheitsministerin Spaniens, Patricia Gomez, zeigt sich beunruhigt. Einige Hotels mussten ihren Betrieb bereits wieder einstellen. Wer eine Reise im Herbst 2020 auf die Balearen plant, sollte deshalb die Situation im Auge behalten und sich vor der Buchung über den aktuellen Stand informieren.

Am 14. August 2020 wurde Mallorca zum Risikogebiet erklärt. Eine Reisewarnung wurde kurze Zeit später ausgesprochen. Mallorca ist also wieder offiziell ein Corona-Risikogebiet.

Spanien/ Kanaren

Nicht nur die Balearen, auch das spanische Festland wurde gerade zum Corona-Risikogebiet erklärt. Innerhalb von 24 Stunden meldeten spanische Behörden fast 3.000 neue Fälle.

Die Kanarischen Inseln sind dagegen kaum betroffen. Allerdings reagieren die Behörden auf die alarmierenden Zahlen vom Festland und führen die Maskenpflicht ein. Diese gilt nicht nur für öffentliche Räume, wie Restaurants und Bars, sondern auch für den Aufenthalt im Freien. Im Pool oder am Strand muss der Mund-Nase-Schutz getragen werden, lediglich zum Schwimmen darf er – genügend Mindestabstand vorausgesetzt – abgenommen werden. Wer noch ein paar Tage verreisen möchte, um sich eine schöne Sonnenbräune zu holen, sollte diese Tatsache bedenken!

Dänemark

In 2016 machten über 15 Millionen Deutsche Urlaub in Dänemark. In diesem Jahr wurden die Zahlen nicht erreicht. Schon in den Monaten März, April und Mai hat die Branche drei Millionen Übernachtungen verloren. Dabei gilt Dänemark als eher wenig vom Corona-Virus betroffen.

Touristen, welche aus einem als sicher eingestuften Land einreisen möchten, können dies unter bestimmten Voraussetzungen tun. Dazu gehört, dass eine Buchung mindestens für sechs Nächte vorgenommen werden muss. Bei der Einreise ist ein entsprechender Nachweis von Hotel, einem Ferienhaus in Dänemark oder Campingplatz vorzulegen. Die Übernachtungen dürfen sich auf verschiedene Orte verteilen.

Urlaub in Dänemark trotz Corona

Türkei

Das öffentliche Leben der Türkei ist, genau wie der gesamte Reiseverkehr aufgrund von COVID-19 stark eingeschränkt. Aus diesem Grund wird dringend vor nicht notwendigen Reisen in die Türkei abgeraten. Aber es gibt Ausnahmen:

Die bei deutschen Urlaubern beliebte Provinz Antalya sowie Izmir, Aydin und Mugla können derzeit unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften besucht werden.

Reisende sind verpflichtet, sich Temperaturmessungen und anderen Tests zu unterziehen.

Griechenland

Griechenland kam bisher glimpflich weg: Die Corona-Pandemie hat das Land kaum betroffen. Lediglich in den Regionen um die Großstädte, allen voran Athen, verzeichneten eine höhere Anzahl an Infektionen. Trotzdem kamen wesentlich weniger Touristen aus England, Frankreich und Deutschland, als in den Vorjahren. Das ohnehin geschwächte Land wird besonders hart von der Krise getroffen. Rund 800.000 Griechen bestreiten ihren Lebensunterhalt in der Tourismusbranche. Da es kaum Direktflüge gab und viele Gäste zudem verunsichert waren, war der Sommer auf den beliebten griechischen Inseln sehr ruhig. Auch auf jenen, die kaum einen Corona-Fall hatten. Die Badesaison endet in Griechenland in wenigen Wochen.

Im Spätsommer und Herbst stechen viele Touristen gerne in See. Eine große Anzahl an Kreuzfahrten wurde jedoch 2020 bereits abgesagt, weitere werden wahrscheinlich folgend. Welche Häfen im Herbst für Kreuzfahrtschiffe geöffnet sein werden, lässt sich derzeit nicht verbindlich sagen. Seit August erlauben aber die griechischen Häfen Korfu, Heraklion. Rhodos, Katakolo und Piräus wieder, anzulegen.

Schweiz


Viele Deutsche haben sich kurzfristig für Urlaub in der Schweiz entschieden. Die Grenzen zu unserem südlichen Nachbarn sind wieder geöffnet und in Quarantäne muss nur, wer aus einem Risikogebiet einreist. Teilweise werden bei der Einreise die Kontaktdaten erhoben.

In öffentlichen Verkehrsmitteln, zu denen auch Bergbahnen und Seilbahnen zählen, gilt Maskenpflicht. Hotels, Restaurant und Berggasthäuser haben die Anzahl der Gäste beschränkt, um zu nahen Kontakt zu vermeiden. Deshalb ist eine Reservation oder Buchung zu empfehlen. Der Herbst ist die schönste Zeit für einen Wanderurlaub in der Schweiz.

Gut zu wissen: Da die bestätigten Corona-Infektionen in der Schweiz in den letzten Tagen angestiegen sind, hat Belgien vor Reisen in Schweizer Großstädte gewarnt. Es ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Länder, womöglich auch Deutschland, dem anschließen werden.

Italien

Italien gehört zu den Ländern, die von der ersten Corona-Welle voll erwischt wurden. Auch im August 2020 hält das Virus das südliche Land fest im Griff. Zwar hat sich die Situation entspannt, aber immer wieder treten neue Infektionsherde auf. Die verschiedenen Provinzen regeln die Sicherheitsmaßnahmen individuell, weshalb wir nur sehr allgemeine Informationen geben können. Hier ein kurzer Überblick:

  • Die Transitländer ermöglichen die freie Durchreise.
  • Kontrollen finden stichprobenmäßig statt.
  • Sofern die im Auto mitfahrenden Personen im gleichen Haushalt leben, müssen weder Masken getragen noch Abstände eingehalten werden. Aber nur dann! Ansonsten ist das Tragen einer Maske Pflicht und die Anzahl der Personen im Fahrzeug begrenzt.
  • Der Corona-Notstand wurde von der italienischen Regierung vorerst bis 15. Oktober verlängert.
  • An den Stränden wird der Mindestabstand von drei Metern überwacht.
  • Auf der Insel Capri muss eine Maske auch beim Aufenthalt im Freien getragen werden.

Gut zu wissen: Wer sich nicht an die Maskenpflicht und die verlangten Abstandsregeln hält, muss mit hohen Strafen bis zu 3.000 Euro rechnen.

Hotel oder Ferienhaus?

Wohin die Reise letztendlich gehen wird, ob an die Nordsee, nach Mecklenburg-Vorpommern an die Ostsee oder ins Ausland: Aufgrund der Ansteckungsgefahr ist es für Risikopatienten empfehlenswert, sich für ein Ferienhaus und gegen ein Hotel zu entscheiden. Dort haben Sie weniger Kontakt zu Fremden, teilen weder Sonnenliegen noch die Cocktail-Bar und minimieren so das Risiko, bei Ihrer Rückreise in Quarantäne gehen zu müssen. Soll es ein Hotel sein, schauen Sie vorher auf der Webseite, welche Maßnahmen zum Schutz der Gäste getroffen werden.

Ist ein Last-Minute-Urlaub sinnvoll?

Dieses Jahr bedeutet das Last-Minute-Buchen wohl mehr Nervenkitzel als in anderen Jahren. Ihren Urlaub 2020 in Deutschland oder in Dänemark können Sie aktuell entspannt angehen. Dagegen gibt es Ungewissheit bezüglich anderer beliebter Reiseziele.

Möchten Sie trotzdem Last-Minute buchen, sollten Sie sich darauf einstellen, dass durch plötzlich steigende Fallzahlen oder andere Ereignisse Ihr Last-Minute-Urlaub doch nicht stattfinden kann. Ansonsten heißt es Koffer packen und spontan zum Flughafen: vielleicht landen Sie am Ende doch in einem gemütlichen Ferienhaus an der Ostsee.

Aktuell, Mitte August 2020, gibt es Reisewarnungen für 160 Länder und 130 Risikogebiete. Informieren Sie sich regelmäßig, zum Beispiel auf der Seite des Auswärtigen Amtes, da sich die Situation vor Ort rasch ändern kann! Bedenken Sie bitte auch, dass Sie womöglich plötzlich am Ferienort oder nach der Rückkehr in Quarantäne müssen. Es lässt sich leider nicht vorhersagen, wie sich die Situation in den einzelnen Ländern in den nächsten Wochen entwickeln wird.

Fotos: pixabay.com

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