was sind devisen

Was sind Devisen und wie entsteht deren Kurs?

Devisen oder auch Währungen sind ausländische Zahlungsmittel, die auf eine fremde Währung lauten. Im Bankwesen liegt der Unterschied zwischen Devise und Währung darin, dass unter Währungen Geldnoten verstanden werden, während Devisen virtuell auf einem Konto gebucht werden. Unterschiedliche Länder haben meistens verschiedene offizielle Zahlungsmittel.

In Deutschland und in vielen anderen europäischen Staaten ist dies zum Beispiel der Euro. Mit der Eurozone wurde ein gemeinsamer Währungsraum geschaffen. Als weltweit wichtigste Währung gilt der amerikanische US-Dollar. Er stellt die weltweite Leitwährung dar und dominiert die Weltwirtschaft.

Für private Haushalte nimmt das Thema Devisen im Urlaub eine wichtige Position ein. Insbesondere bei Fernreisen muss früher oder später der Euro in die Landeswährung umgetauscht werden.

Wie kommen Devisenkurse zustande?

Seit Jahrtausenden werden Devisen gehandelt. Schon in der Antike trafen unterschiedliche Währungen beim An- und Verkauf von Waren aufeinander. Der moderne weltweite Devisenmarkt heißt Forex und er ist der größte Finanzmarkt der Welt. Dies liegt unter anderem auch daran, dass der Markt rund um die Uhr in Bewegung ist – 24 Stunden an 7 Tagen die Woche. Marktteilnehmer sind internationale Banken, andere große Unternehmen, private Anleger und Devisenmakler. Die Kurse entstehen im elektronischen Handel, einen festen Handelsplatz gibt es nicht. Angebot und Nachfrage sowie aktuelle politische und wirtschaftliche Nachrichtenlage regulieren die Kursbildung mit. Außerdem haben die Zentralbanken der einzelnen Wirtschaftsräume über ihre Zinspolitik oder Interventionen einen Einfluss auf die Kursbildung. Hohe Zinsen können mehr Gelder aus dem Ausland anziehen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Kursbildung sind Spekulationen und Erwartungen aus dem Markt. Ein gutes Beispiel ist die Eurokrise gewesen. Aus Angst vor politischen und wirtschaftlichen Krisen, haben zahlreiche Anleger das Vertrauen in den Euro verloren. Dieser galt nicht mehr als stabile Währung. Währungen wie der Schweizer Franken oder Anlagen in Gold und Silber haben viel Zulauf erhalten.

Was sagt der Devisenkurs aus?

Der Devisenkurs drückt den Wert einer Währung in einer anderen Währung aus. Er gibt den Tauschpreis von einer Währung in eine andere an. Zum Beispiel wie viel US-Dollar für 100 Euro gezahlt werden müssen. Bekannt geworden in dem Zusammenhang ist der sogenannte Big-Mac-Index. Den Big Mac gibt es fast überall in der Welt in ähnlicher Form zu kaufen. Allerdings zu sehr unterschiedlichen Preisen. In vereinfachter Form wird der Preis in Landeswährung auf den Vergleichswert in US-Dollar umgerechnet. Der auf diese Weise ermittelte Wert spiegelt die Kaufkraft der Landeswährung wider.

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Somit sagt der inländische Devisenkurs viel über die Wirtschaftslage einer Nation aus und ist für eine Volkswirtschaft sehr bedeutsam. Wenn die wirtschaftliche Situation rosig aussieht, dann wird in der Regel investiert und die Nachfrage nach der Landeswährung aus dem Ausland steigt. In einer Wirtschaftskrise hingegen werden gerade ausländische Anleger und Unternehmer weitere Investments meiden. Die Nachfrage nach der Währung sinkt.

Auch Weltenbummler können von schwächelnden Währungen partizipieren. Reisen werden tendenziell günstiger, wenn der Euro im Verhältnis zur Landeswährung stark ist. Vor allem in Schwellenländern schwanken die Devisenkurse stark und werden häufig durch Krisen nach unten gezogen.

Grundsätzlich gilt: je niedriger der Kurs einer Währung ist, desto besser ist dies für die Exporte eines Landes. Die Güter können im Ausland zu einem relativ günstigen Kurs erworben werden, da sie in der jeweiligen Landeswährung bezahlt werden. Dies stellt zunächst einen Wettbewerbsvorteil dar.

Infografik: Handel mit Währungen - ein Tag am Devisenmarkt | Statista

Titelgrafik: pixabay.com

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