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Was sind Investmentbanken?

Investmentbanken unterscheiden sich von den Geschäftsbanken dadurch, dass sie keine Kundeneinlagen aufnehmen. Sie konzentrieren sich auf die Vermögensverwaltung besonders vermögender Kunden, auf Geschäfte mit Wertpapieren sowie auf die Vorbereitung von Börsengängen und die Finanzierung von Unternehmen. Während in Deutschland schon immer Universalbanken vorherrschend waren, die sowohl die Tätigkeit einer Geschäftsbank als auch die Aufgaben einer Investmentbank ausführen, waren in den USA reine Investmentbanken weit verbreitet. Allerdings änderte sich dies spätestens mit der Weltwirtschaftskrise von 2009. Heutzutage sind auch in den Vereinigten Staaten alle großen Banken Universalbanken, die über eine Investmentabteilung verfügen. Sämtliche Tätigkeitsfelder des Investmentbankings werden dort bearbeitet.

Die Entwicklung von Investmentbanken

Die modernen Investmentbanken entstanden ab dem Jahr 1933 nach der Einführung des Glass-Steagall Act in den USA. Dieser bestimmte eine strikte Trennung zwischen Geschäftsbanken und Investmentbanken. Auch nachdem die strenge Trennung durch ein weiteres Gesetz im Jahre 1999 etwas gelockert wurde, unterliegen doch Geschäftsbanken, also Banken mit Kundeneinlagen in den USA weiterhin einer schärferen Regulierung. Nach und nach zeigte sich dennoch, dass die Universalbanken den Investmentbanken in vielen Feldern überlegen waren. So können sie Verluste durch ihre Kundeneinlagen wieder ausgleichen und sie bieten im Gegensatz zu einer Investmentbank das volle Portfolio an. Den Todesstoß versetzte den reinen Investmentbanken die Weltwirtschaftskriese von 2009. Lehmann Brothers musste Konkurs anmelden, die anderen großen amerikanischen Investmentbanken wurden entweder von Universalbanken geschluckt oder wandelten sich selbständig in Universalbanken um.

Die fünf Tätigkeitsfelder des Investmentbankings

Alle Aufgaben des Investmentbankings sind weiterhin von großer Bedeutung. Diese werden heute von den Investmentabteilungen der großen Universalbanken übernommen. Dazu gehört der Bereich Structured Finance: Dort werden Finanzierungen für umfangreiche Projekte durchgeführt. Im Bereich Derivate hilft die Bank ihren Firmenkunden die Risiken durch Derivate abzusichern. In der Abteilung Trade sind die Wertpapierhändler der Bank organisiert. Die Mitarbeiter im Bereich Equity Capital Markets helfen den Unternehmen bei Börsengängen. Als wichtigste Disziplinen des Investmentbankings gelten Fusionen und Übernahmen, auf Englisch Mergers and Acquisitions genannt.

Structured Finance
Wenn ein Unternehmen ein großes Projekt wie ein Kraftwerk oder ein Flughafen plant, braucht es eine hohe Kreditsumme, um die Aufgabe stemmen zu können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung: besicherte Kredite, Herausgabe von Anleihen, Emission von Aktien. Investmentbanker kennen sich gut im Marktumfeld aus und können daher wertvolle Hilfe bei der Aufnahme von Kapital leisten.

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Derivate
Vielen Unternehmen entsteht bei ihrer täglichen Geschäftstätigkeit ein hohes Risiko, wenn sie etwa mit Rohstoffen handeln oder wenn sie hohe Kredite aufgenommen haben. Diese Risiken werden durch Derivate abgesichert. Die Mitarbeiter in dieser Abteilung beschäftigen sich damit innovative und passende Derivate für jede Gelegenheit zu entwickeln.

Trade
Ursprünglich haben die die Händler einer Bank nur im Auftrag von Kunden Aktien, Zertifikate oder Rohstoffe gekauft oder verkauft. Als sich herausstellt hat, dass sich in diesem Umfeld mit dem Kapital der Bank und dem Fachwissen der Händler hohe Rendite erzielen lassen, wird in den Investmentabteilungen der Banken in großem Stil auf eigene Rechnung gehandelt.

Equity Capital Markets
Hier geht es um Börsengänge und Emissionen. Die Bank erhält für ihre Tätigkeit ein Honorar von den Firmen. Zusätzlich entsteht für die Bank noch eine weitere Verdienstmöglichkeit. Sie kauft die neu emittierten Papiere zunächst selbst auf und verkauft sie dann an andere Investoren weiter. Wenn alles gutgeht, mit einem ordentlichen Aufschlag.

Mergers and Acquisition
Bei den Fusionen und Übernahmen kommt es für die Banker in erster Linie auf ein gutes Netzwerk und auf ihre Erfahrungen an. Sie arbeiten oftmals direkt mit dem Vorstand der beteiligten Unternehmen zusammen, um eine Fusion oder eine Übernahmen vorzubereiten.

Foto: pixabay.com

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