nele faminino

Interview Nele / Faminino.de

Heute setzen wir unsere kleine Serie selbst&ständig fort. Diesmal steht uns Nele vom Blog Faminino.de Rede und Antwort.

Verbraucher-Tipps.com:
Hallo Nele, stell’ Dich unseren Lesern bitte mal kurz vor.

Nele:
Ich bin Nele, werde dieses Jahr 30 Jahre alt, bin Mama von einem kleinen Sohn und zusammen mit meinem Mann wohnen wir in Niedersachen mitten in einem sehr beschaulichen kleinen Dorf. Wir sind beide „Vollzeitblogger“ und verdienen so unseren kompletten Lebensunterhalt. Ich blogger seit 2015 auf Faminino.de, mein Mann hat vor etwa 2 Jahren den Blog Blogmojo.de gegründet.

Wie bist Du zum Bloggen gekommen und was hast Du (ggf.) vorher beruflich gemacht?
Zum Bloggen bin ich durch meinen Mann gekommen: Er war schon selbstständig im Internet unterwegs als wir uns kennen lernten. Damals hat er Vergleichsportale für Handys betrieben. Anfangs habe ich bei ihm mitgeschrieben, irgendwann wollte ich jedoch gerne über Themen schreiben, die mich bewegen und interessieren und so habe ich (mit viel Unterstützung von meinem Mann 😉 ) meinen eigenen Blog ins Leben gerufen.

Ich habe mich für das Thema Familie entschieden, da ich vorher eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und danach Psychologie studiert habe.

Kannst Du mittlerweile vom Bloggen leben und wie verdienst Du Geld mit Deinem Blog?
Wir können als Familie komplett vom Bloggen leben. Hauptsächlich läuft das bei uns über Affiliate-Programme, ein bisschen kommt auch durch Anzeigen und Aufträge zustande. Sponsored Posts haben wir nur sehr wenige gemacht und uns in diesem Jahr entschieden diese gar nicht mehr anzubieten.

Bei Affiliate-Programmen nutzen wir die großen (Amazon, Awin etc.) aber auch kleinere Inhouse-Programme.

Wo liegt Dein Fokus? Hast Du Dich auf einen Bereich spezialisiert?
Ich schreibe hauptsächlich Ratgeber zu den Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft und dem Leben mit Baby. Im Laufe der Zeit sind nun auch ein paar Rezepte und DIYs dazu gekommen, der Fokus liegt aber weiterhin auf unseren Ratgebern, die vor allem (werdenden) Mamas helfen.

Was zeichnet Dein Blog aus? Was machst Du ggf. anders als andere?
Ich habe von Anfang an sehr stark auf SEO gesetzt und Artikel geschrieben, die eine Problemlösung bieten. Social Media kam bei uns erst später dazu und ich nutze es eher „aus Spaß“ – theoretisch könnte ich alle meine Social Media Accounts löschen, ohne dass sich das auf unser Einkommen auswirken würde. Das nimmt viel Druck raus und ermöglicht mir viel freier zu Arbeiten.

Wie sieht Dein typischer Tagesablauf so aus?
Wenn ich Glück habe, lässt mein Sohn mich bis 7 schlafen, wenn ich Pech habe, weckt er mich um 4 oder 5. Dann frühstücken wir in Ruhe, spielen noch etwas und um 9 Uhr bringt mein Mann den Sohn zu meiner Mama, die bis um 12 Uhr auf ihn aufpasst. In dieser Zeit arbeiten wir und machen alles, was anfällt und wichtig ist: Blogbeiträge schreiben, Fotos machen, Social Media Posts planen, organisatorische Dinge etc.

Um 12 Uhr holen wir unseren Sohn wieder ab und essen gemeinsam. Dann versuchen wir eine Pause zu machen (meist hat das Kind keine Lust und will lieber Action haben). Am Nachmittag haben wir verschiedene Termine, die jeweils einer von uns mit dem Kind macht und der andere kann noch mal 1 bis 3 Stunden arbeiten. Abends essen wir gemeinsam und dann bringe ich das Kind zu Bett. Mein Mann arbeitet dann oft nochmal ein paar Stunden, aber ich bin in der Regel zu müde, lese noch etwas und gehe dann selbst zu Bett.

Mit welchen Herausforderungen hast Du als Bloggerin tagtäglich zu kämpfen?
Für mich ist die größte Herausforderung alles unter einen Hut zu bekommen: man hat kein Team, das bestimmte Aufgaben abnimmt, sondern ist für alles allein verantwortlich – dennoch erwarten viele Leser in allen Bereichen eine hohe Qualität. Hier ist es super wichtig, dass man einen Fokus festlegt und lieber 2 Kanäle richtig gut führt als 5, die alle nur so mäßig laufen.

Außerdem ist es mit Kind oft schwierig Pläne einzuhalten: Vor allem dann, wenn ich unbedingt etwas schaffen will, neigt das Kind dazu krank zu werden oder es kommen wichtige Termine dazwischen und man muss alles nochmal verschieben. Am Anfang hat mir das sehr zu schaffen gemacht, mittlerweile kann ich ganz gut damit umgehen. Trotzdem wünschte ich mir manchmal 48 Stunden, in denen ich nur Arbeiten könnte 😀

Als Unternehmer in Deutschland hat man es nicht immer leicht – Stichwort DSGVO. Was würdest Du für Selbständige sofort ändern/abschaffen, wenn Du könntest?
Ich fände es toll, wenn es mehr Unterstützung durch die Regierung gäbe. Kostenlose Beratung (und zwar in dem Maße, dass man sich danach auch wirklich informiert fühlt und nicht mehr Fragen hat als vorher). Die meisten Regelungen finde ich durchaus sinnvoll – aber es ist halt sehr schade, wenn kleinere Unternehmer das alles alleine gar nicht richtig umsetzen können (oder nur unter sehr großem Aufwand während alles andere liegen bleibt). Die großen Unternehmen sind hingegen kaum betroffen, weil sie es sich entweder leisten können, es komplett auszulagern oder sich gar nicht darum kümmern, weil sie nicht zu fassen sind oder sich hinter ihren Anwälten verschanzen.

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Gab es während Deiner Tätigkeit ein besonderes Erlebnis, dass Du so schnell nicht vergessen wirst?
Da gibt es tatsächlich ein paar: Zum einen natürlich der Moment, in dem man das erste mal tatsächlich Geld auf dem Konto hatte – durch etwas, was man so ins Internet schreibt 😀 Zum anderen aber auch der Moment, in dem ich durch den Blog die Möglichkeit bekam, ein Buch zu schreiben.

Wo siehst Du Dich und Dein Unternehmen in 5 Jahren?
Ich hoffe, dass ich vor allem zufriedener werde mit dem, was ich tue. Momentan bin ich manchmal noch hin- und hergerissen, in welche Richtung ich gerne möchte und wie sich der Blog entwickeln soll. Das frustriert mich dann schnell und ich verliere die Motivation. Da hoffe ich, dass ich in 5 Jahren endlich weiß, wo ich stehe und damit glücklich bin. Einkommenstechnisch wäre es natürlich schön, wenn es noch ein bisschen steigen würde, aber ich bin auch zufrieden, wenn es einfach so bleibt 🙂

Gibt es etwas, das Du unseren Lesern noch unbedingt mitteilen möchtest?
Ich merke manchmal, dass viele den Begriff „Blogger“ mit „schnell im Internet Geld verdienen“ gleichsetzen und das ist (leider) ein Trugschluss. Wer als Blogger erfolgreich sein will, der muss sehr viel Zeit investieren. Trotzdem macht es mir wahnsinnig viel Spaß und ich würde jedem raten, der Lust darauf hat, es einfach zu probieren.

Vielen Dank für das ausführliche und sehr interessante Interview und weiterhin viel Erfolg!

Hier geht’s zum Blog: Faminino.de
Und besuchen Sie auch mal Nele’s Facebook-Seite

Fotos: Nele Hillebrandt / Amazon.de | Beitrag enthält Werbung für Amazon.de

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