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Lohnt eine Mini Solaranlage (Balkon Solar)?

Welche Vorzüge bringt eine Mini Solaranlage für die Steckdose und wie groß sind die Einsparungen?

In der Vergangenheit wurde über die Photovoltaik Module für die Steckdose häufig in der Presse berichtet. Dieses Plug & Play System soll bis zu 30 Prozent der Stromkosten einsparen. Dadurch wird heutzutage nicht mehr nur dem Hausbesitzer die Möglichkeit gegeben, Solarenergie zu nutzen. Eine sogenannte Mini Solaranlage kann auf dem Balkon, auf der Terrasse oder auch im Garten aufgestellt werden.

Was genau ist eine sogenannte Mini Solaranlage?

Die üblichen großen Solarmodule sind heute jedem bekannt. Hier wird das Zusammenfügen mehrerer Module als sogenannte Photovoltaik-Anlage bezeichnet. Diese Anlagen besitzen einen Modulwechselrichter, der die Energie für das Stromnetz nutzbar macht. Die so gewonnene Energie wird eingespeist oder selber verbraucht.

Genau dieses System wird auch für eine Mini Solaranlage genutzt. Nur handelt es sich hier um eine tragbare Variante der Photovoltaik-Anlage. Diese Photovoltaik Module dienen ausschließlich der Einspeisung in das Hausstromnetz und somit dem Eigenverbrauch. Auch hier wird durch einen Wechselrichter, der vom Hersteller bereits integriert ist, der so gewonnene Solarstrom in Netzstrom umgewandelt und mittels Stecker (Plug & Play) in die Steckdose eingespeist.

Sobald Solarstrom in das Stromnetz des Haushaltes eingespeist wird, regelt dieser Wechselrichter, dass der Stromzähler langsamer läuft. Ratsam ist hier die Installation eine Digitalzählers. Sprechen sie mit Ihrem örtlichen Energieversorgers über das Thema.

Doch für wen lohnt sich eine Mini Solaranlage wirklich?

Solch eine Anlage liefert bei optimaler Sonneneinstrahlung etwa 250 bis 300 Kilowattstunden Strom. Zwischen 50 Euro und 90 Euro kann hier durchaus die jährliche Einsparung betragen, womit sich die Anschaffung einer Mini Solaranlage nach ein paar Jahren amortisiert. Sollten die Strompreise, wie bereits in den letzten Jahren geschehen weiter ansteigen, lohnt sich diese Anschaffung auf Dauer gesehen auf jeden Fall.

Sofern nicht nur die ökologische Begründung im Vordergrund steht und sich die Investition in solch eine Mini Solaranlage rechnen soll, geschieht das von dem Moment an, wo sich die Kosten für die Anschaffung und Installation mit den eingesparten Stromkosten gegeneinander aufrechnen lassen.

Der genaue Zeitpunkt, wann das soweit ist, hängt zum einen von der Leistung, dem Aufstellungsort und daher von dem Solarertrag ab. Aus wirtschaftlicher Sicht sind diese Mini-Anlagen vor allem auch dann interessant, wenn der erzeugte Strom zu fast 100 % selbst genutzt werden kann.

Pro und Contra einer Mini Solaranlage

Ein klarer Vorteil ist vor allem die Mobilität einer solchen Anlage. Sie bieten eine interessante Alternative für Mieter, Besitzer von Gartenlauben, in Ferienhäusern, auf Booten oder in Wohnwagen und Wohnmobilen. Selbst bei einem Umzug kann die Mini Solaranlage problemlos mitgenommen und wieder neu aufgebaut werden.

Sofern ein Speichersystem genutzt wird, kann die Energie bei Höchstleistung zurückgehalten werden und wird erst dann abgegeben, wenn es nötig ist.

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Laut Hersteller ist der Aufbau und die Installation einer kleinen Anlage einfach und kann von jedem selbst durchgeführt werden. Hier gehen die Meinungen jedoch auseinander. Da sich die Plug & Play Module nicht mit der Nutzung von herkömmlichen Haushaltsgeräten vergleichen lassen und den Stromkreis in einer Wohneinheit überlasten können, besteht laut Aussagen des Elektroverbandes die Gefahr eines Leitungsbrandes. Daher wird an dieser Stelle empfohlen, die Installation von einem Fachmann ausführen zu lassen.

Nebenbei ist jedoch auch zu erwähnen, dass die zahlreichen Risiken, die teilweise durch die Presseabteilungen der Stromlobby verbreitet werden, nur wenig mit der Realität zu tun haben.

Welche Bestimmungen und Voraussetzungen müssen beachtet werden?

Im Gegensatz zu einer großen Solaranlage, bei der die Inbetriebnahme bei der Bundesnetzagentur und dem entsprechenden Stromkonzern angemeldet werden muss, ist der Betrieb einer Mini Solaranlage lediglich anzuzeigen beziehungsweise mitzuteilen. Bei dieser formlosen Mitteilung sollte das Datum der Inbetriebnahme, die Modellnummern und Seriennummern, der Name der Anlage und deren Bestandteile genannt werden. Auch dass es sich um ein Plug & Play System handelt, ist zu erwähnen.

Von großer Bedeutung ist auch, dass der Stromzähler gegen ein Rückwärtslaufen gesichert ist. Ob der Zähler bereits eine Rücklaufsperre hat, ist an dem entsprechenden Symbol deutlich zu erkennen. Ansonsten wäre der Betrieb einer solchen Mini Solaranlage nicht legal.

Was kostet solch ein kleines Balkonkraftwerk

Die Kosten einer solchen kleinen Mini Solaranlage variieren abhängig von Leistung und Zubehör. Die kleinsten Leistungspakte beginnen schon bei unter 200 Euro und können, je nach Modell über 1.000 Euro kosten. Zu beachten sind auch die Kosten für die Installation, sofern ein Fachmann zu Rate gezogen wird.

Abschließend kann gesagt werden, dass die Photovoltaik-Technik grundsätzlich auch dazu dienen soll, dass jeder Bürger die Chance hat, sich selber mit Strom zu versorgen. Die Mini Solaranlage oder auch Solarmodule für die Steckdose genannt, werden diesem Wunsch auf jeden Fall gerecht.

Ein weiterer Pluspunkt ist auch, dass jede einzelne Kilowattstunde, die nicht über Kohle- oder Atomkraft produziert, sondern durch Solarenergie erzeugt wird, den CO2-Ausstoß verringert und so direkt der Umwelt zugutekommt. Somit steht prinzipiell der Anschaffung und Nutzung einer Mini Solaranlage für die Steckdose nichts im Wege.

Weitere Infos finden sie hier.

Foto: pixabay.com, Statistik: statista.de

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2 KOMMENTARE

  1. Habe schon seit 7 Jahren ein Solarmodul auf dem Dach mit Eispeisegerät ins Netz, dazu Energiemessung Richtung Netz und Richtung Umrichter.
    Hier ist zu beachten der Umrichter verbraucht immer Strom, wenig aber es sind 17 KWh/Jahr,
    dazu kommt noch der Umschaltstrom, wenn es hell ist, die Sonne aber nicht scheint. Der Umrichter will einspeisen, weil Spannung anliegt, kann aber nicht, weil der Strom zu klein ist. Hier geht viel Energie verloren.
    Mein 80W Modul kann den Standby-Strom vom Umrichter in den Wintermonaten, November bis Februar nicht ausgleichen, es bräuchte mindestens ein 160W Modul. Besser man schaltet die Anlage 4 Monate aus.
    Mein Standby-Strom im Haus beträgt um die 2,5 KWh/Tag, ein 160W Modul bringt diese Leistung, für ein paar Stunden, wenn der Himmel klar ist und die Sonne schein, bei Wolken geht gar nichts. Bei 300W sieht es besser aus, geht leider auch ins öffentliche Netz und bringt keine Ersparnisse. Dazu kommt noch die Energie die erzeugt wird, wenn wir sie eigentlich nicht brauchen. Größere Module lohnen sich nur, wenn wir tagsüber daheim sind, kochen oder Fernseher anhaben.
    Zu beachten ist noch wo die Module montiert werden, Schatten auf einer Zelle, schaltet bei meinem Modul die Hälfte der Zellen ab. Für die die sich mit Silicium auskennen, 1°C schluckt 2mV, in den heißen Sommermonaten bringt ein Modul nur noch 60% seiner Leistung.
    Für mich ist eine Solar Balkonanlage nur Hobby, Kosten werden aus meiner Sicht keine eingespart. Ob der CO2 Ausstoß verringert wird, glaube ich nicht. Die Herstellung von Solarmodulen erzeugt sehr viel CO2, wird schließlich aus Sand und Kohle produziert.
    Wer im Schrebergarten Strom braucht, ist natürlich eine andere Sache.

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