Gartenarbeiten im Herbst

Es ist so weit, Blätter färben die Straßen und Wege braun, am Abend wird es früher finster und nasskaltes Wetter ist unser ständiger Begleiter: Der Herbst ist da! Für viele ist der goldene Herbst die schönste Jahreszeit, andere möchten sich lieber in eine warme Decke verhüllt verkriechen und Tee trinken. Egal zu welchem Typ Sie gehören, eines ist klar: wenn Sie einen Garten besitzen, sollten Sie jetzt noch einige Tätigkeiten erledigen, damit der Start im nächsten Jahr optimal vorbereitet ist und Sie weiterhin viel Freude an Ihrem Garten haben.

1. Pflanzen zurückschneiden und winterharte Pflanzen schützen

Durch einen letzten Schnitt im Herbst können einige Pflanzen im nächsten Jahr wieder besser und schöner austreiben und blühen, außerdem werden sie dadurch kräftiger. Doch nicht jede Pflanze darf im Herbst zurückgeschnitten werden. Rosen und andere Frühjahrsblüher schneidet man besser im Frühjahr nach ihrer Blüte. Getrost zurückschneiden können Sie im Herbst jedoch Gehölze wie Birke, Pappel, Ahorn, Obstbäume sowie ab dem Spätherbst auch Hecken. Schneiden Sie Stauden zurück, sobald diese verblüht sind.

Beachten Sie:

Sie sollten vor allem schwache und kranke Triebe entfernen sowie abgestorbene Äste und im Herbst lieber zu wenig als zu viel entfernen. Dünne Zweige nahe des Baumstamms und Äste, die sich gegenseitig behindern, können abgeschnitten werden. Gräser müssen nicht geschnitten werden, sie können Wildtieren Zuflucht bieten.

Winterharte Pflanzen können durch eine Mulch- oder Laubschicht (siehe Punkt 2) geschützt werden.

2. Laub rechen

Auch wenn die braunen Blätter schön aussehen, ist der Rasen dankbar, wenn die Blätter entfernt werden, denn nur so kann er atmen. Wer Laub nicht entfernt, wird dafür im Frühjahr die Quittung bekommen. Wenn es regnet, kann es unter der Laubschicht sogar zu Fäulnis kommen. Nutzen Sie klassische Harken und Rechen, um das Laub zu sammeln und verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf Laubbläser. Man kann auch denn Rasenmäher nutzen, dann wird das Laub auch gleich zerkleinert und passt besser in den Kompost. Sie können das Laub außerdem für Ihre Blumenbeete nutzen, denn es wird zu wertvollem Humus – am besten arbeiten Sie es mit einer Gartenkralle ein oder Sie streuen es direkt auf die Beete, um diese vor dem Frost zu schützen.

Tipp:

Erde vor dem Einbringen von Laub lockern.

Beachten Sie:

Blätter von Bäumen, die von Schädlingen oder Pilzen befallen sind, sollten nicht weiter genutzt werden, denn diese können so auf andere Pflanzen übertragen werden. Entsorgen Sie gerechtes Laub sofort, denn in angesammelten Haufen werden sich Tiere einnisten, die Sie bei einer späteren Entfernung töten, verletzen oder in der Winterruhe stören könnten. Lassen Sie gerne einen Laufhaufen dauerhaft (!)  stehen, um Tieren über die Winterzeit Zuflucht zu bieten.

3. Rasen im Herbst: mähen und düngen

Viele stellen sich die Frage, wie lange der Rasen in den Herbst hinein gemäht werden sollte. Nun das ist relativ einfach zu beantworten: Solange es keinen Frost gibt, solange wächst der Rasen und genau so lange muss auch gemäht werden. Je kühler es wird, umso weniger wächst der Rasen und umso größer können die Abstände zwischen den Mäheinheiten sein.

Tipp:

Generell sollte man im Herbst den Rasen nicht kürzer als 5 cm mähen – mit Ausnahme des letzten Schnitts, hier sollte man 4 cm wählen. Ist der Rasen länger als 4 cm können durch eine spätere Schneedecke Halme brechen und das Gras wird zu Boden gedrückt, was es zu einem Nährboden für Schädlinge macht.

Wenn Sie Ihren Rasen düngen möchten, wählen Sie unbedingt einen passenden Herbstdünger, der kaliumhaltig und stickstoffarm ist. Vor dem Düngen und Vertikutieren sollten Sie darauf achten, dass es möglichst bald darauf regnen sollte, um den besten Effekt zu erzielen.

4. Aussaat von Kaltkeimern

Sie möchten im Frühjahr einen blühenden Garten bewundern? Dann ist nun die Zeit an die Aussaat von Kaltkeimern zu denken. Diese sind etwa: Tulpen, Schneeglöckchen, Hyazinthen, Krokusse und Narzissen. Zunächst sollten die Samen mit Aussaaterde in kleinen Töpfchen vorgezogen und mit Folie bedeckt werden. Wenn diese keimen, ist es Zeit für das Umsetzen in das Frühbeet. Zu diesem Zeitpunkt sollte es frostfrei, aber bereits kühl sein. Sie können auch direkt Blumenzwiebel der Frühblüher ins Beet setzen.

5. Blumenzwiebel von Sommerblumen und nicht winterharte Pflanzen überwintern

Graben Sie die Blumenzwiebel von Sommerblumen wie Dahlien, Gladiolen und Begonien aus und lagern Sie diese trocken und vor Frost geschützt. Nicht winterharte Topf- und Balkonpflanzen müssen über den Winter ebenfalls geschützt werden. Oleander, Fuchsien und Geranien etwa sollten Sie ins Haus bringen und kühl, aber frostfrei überwintern. Mediterrane Kräuter und Stauden, die im Garten bleiben, müssen jedenfalls  mit Zweigen und Vlies vor der Winterkälte geschützt werden.

6. Vorbereitung für das Frühjahr

Um im Frühjahr gut loslegen zu können, empfiehlt es sich im Herbst zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen. Das heißt, welche Pflanzen gedeihen gut, welche haben Probleme und wie kann man diese beheben und in der nächsten Saison bestmöglich unterstützen? Schauen Sie sich Ihren Garten genau an und überlegen Sie, welche Bereiche Sie im nächsten Jahr umgestalten und welche neuen Pflanzen Sie ansetzen möchten.

Machen Sie sich am besten auch gleich einen Plan, welche Pflanzen Sie ansäen und ziehen möchten, und erstellen Sie eine Übersicht, wann die richtigen Zeiten für die Aussaat und das Vorziehen sind.

Wenn Sie Pflanzen umsetzen möchten, ist im Herbst der beste Zeitpunkt dafür. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen und heben Sie die Erde rundherum großzügig aus. Nach dem Umsetzen sollten Sie die Pflanze an ihrem neuen Ort gut wässern.

Außerdem können Sie Samen von verblühten Hecken und Blumen einsammeln. Der richtige Zeitpunkt für das Einsammeln ist dann, wenn sich die Hülle der Samen braun verfärbt.

Tipp:

Samen nicht im nassen Zustand sammeln – es besteht Schimmelgefahr.

Öffnen Sie die Samenkapsel und entnehmen Sie die einzelnen Samen und trocknen Sie diese gut (am besten auf Zeitungspapier ausgebreitet). Danach können die Samen in einzelne Tüten aufbewahrt werden, bis sie zum Einsatz kommen.

Tipp:

Beschriften Sie die Tütchen.

Nicht vergessen:

Achten Sie bei der Gartenpflege immer auch auf die Natur und ihre Bewohner. Lassen Sie, wenn möglich, zumindest eine ruhige, geschützte Ecke mit Laub stehen, damit dort Wildtiere, wie Igel, überwintern können. In diesem Beitrag habe ich die wichtigsten Infos über Igel und was man im Herbst beachten sollte, zusammengetragen.

Bild von AC works Co., Ltd. auf Pixabay

Noch keine Bewertung.

Bitte bewerten Sie diesen Beitrag

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here